Schwarze Presse

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Je besser der Lemmy, desto besser die Band

Motörhead begeistern Berlin mit wiedererstarkter 68-jähriger Metallegende

Ein toller Abend stand uns bevor, als wir Sonntag gen Max-Schmeling-Halle rollten. Motörhead hatten geladen und mit Skew Siskin und The Dammed großartige Vorbands im Gepäck. Die Vorfreude was groß und wir fragten uns, wie es Lemmy seit dem Sommer ergangen war. Auf zwei Festivalgigs hatten wir Motörhead gesehen und waren jeweils froh, dass Lemmy wieder fit war, bemerkten jedoch auch recht lange Ansagen und Solos von Phil Campbell und Pausen, in denen Lemmy jedoch minutenlang im Backstage verschwand. Wir waren zufrieden, er war aber noch lange nicht der Alte.

Bis wir Lemmy, Phil und Mickey zu sehen bekommen würden, würde es jedoch erst noch eine Weile dauern. Der Einlass verlief trotz tausender Menschen reibungslos und schon bald warteten wir mit einem Bier vor der Bühne. Um uns herum viele ältere Punker, Pärchen in Sonntagsausgehkluft, junge Mädchen und langhaarige Kuttenträger jeden Alters, der Durchschnitt ungefähr bei 40 Jahren. Während im Innenraum der Max-Schmeling Halle nur der Bereich vor der Bühne sich füllte, waren die Sitze auf den Rängen bald belegt und das Publikum verlagerte sich von Currywurst an der Fressbude zu Rock’n’Roll an der Bühne.

Skew Siskin starteten pünktlich. Sängerin Nina C. Alice wirkte entspannt, dabei hat Berlin eine besondere Rolle in der Bandgeschichte. Hier, in ihrer Geburtstsstadt, gründete sie Skew Siskin gemeinsam mit Gitarrist Jim Voxx. Danach folgten sechs Alben, eine eigene Plattenfirma und ab 1993 Gigs im Vorprogramm von Motörhead, Alice Cooper und Saxon. Auch auf Lemmys Soloalbum und im Tribute „The Godfather Of Heavy Metal“ an ihn war die Band zu hören. Genauso laut, genauso Rock’n’Roll waren Skew Siskin dann auch, auch wenn wir uns die „schwarze Doro“ präsenter und dynamischer vorgestellt haben. Mit dem auf dem Tributealbum erschienenem „Shake me“ kriegte die Band auch die jüngeren Publikumsteilnehmer, sodass nach sechs Best-Of-Songs verhaltener Jubel Skew Siskin von der Bühne verabschiedete.

Mit einem theatralischen Intro betrat auch die Kult-Punkband The Damned nach einer Umbaupause als zweite Vorband die Bühne. Gitarrist Captain Sensible und Sänger Dave Vanian boten Unterhaltungspotential und zeigen sich sympathisch und publikumsnah. Es ist mehr als Drei-Akkorde-Punk, was die Briten auf die Bühne brachten. Klarer Gesang, Gothic Rock, Rockabilly oder Popelemente sorgten für wackelnde Hintern und Begeisterung. The Damned huldigten auch Motörhed und dankten Lemmy, der als Bassist die Band in den 70ern vor dem Ende gerettet hat. Es war schön, eine solche Band mal auf Deutschlands Bühnen zu sehen und auch wenn Teile des Publikums nicht allzu viel mit den Post Punkern anfangen konnten, war dies ein toller Gig und eine schöne Einstimmung.

Nach einer weiteren Umbaupause jaulten plötzlich Gitarren und Bassriffs durch die Halle. Jubel brandete auf und die inszenierte Dunkelheit wurde bald von Scheinwerfern durchschnitten. „Hello Berlin, it’s good to be back. We are Motörhead“, ertönte Lemmys Stimme stark ins Mirko, „and we play Rock’n’Roll!“. Nach den ersten Riffs von “Shoot you in the back” dröhnten Bässe in der Halle bis die Kopfhaut krabbelte. Die Playlist des Berliner Konzertes würde im Gegensatz zu den Festivalauftritten variieren, freuten wir uns und brüllten euphorisch zu Damage Case, Stay Clean, Metropolis und Over The Top mit. Stagediver wurden zu den brachialen Riffs über Hände getragen, Snaggletooth wurde auf jedem feuchtgeschwitzten T-Shirt auf stolzer Brust zur Bühne gestreckt. Zu „Suicide“ bot Phils Gitarrensolo dem 68-Jährigen Lemmy eine erste Pause und Phil brachte allein und völlig zu Recht das Publikum zum Kochen. Danach erschien Lemmy wieder erholt auf der Bühne und wurde zwischen den Songs richtig redselig.

Er prostete den Massen mit Wasser zu („Ich werde mich nie dran gewöhnen.“), begeisterte das Publikum mit einer Berlinflagge unter dem Murder One, ermunterte zu „Just `cos you got the power“ zu politischer Meinungsbildung und spornte das Publikum an („Das ist der letzte Song für heute Abend, aber wenn ihr genug Lärm macht, kommen wir zurück“). Zwar verstand man nicht jedes Wort seines genuschelten British English , doch schon allein dass er die Anmoderationen wieder selbst übernahm, stimmte uns froh. Zwischendurch staunten wir über Lemmy gefestigte Stimme und seine Freude über die Fans und vielleicht auch seine eigene Kondition. Auch „der beste Drummer der Welt“ Mickey Dee sorgte mit seinem Drumsolo für große Augen.

Gegen Ende des Konzerts begrüßte Lemmy Rammstein, die das Konzert von einem Logenplatz auf der Bühne genossen, sich den Fans aber nicht zeigten. Nachdem zu Ace of Spades die Halle kochte, zog sich die Band noch einmal zurück und unter tobendem Beifall drehten Motörhead zwischen den zum Beben gebrachten Tribünen zu Overkill ein letztes Mal richtig auf. Gänsehaut, Freude, Nackenschmerzen, eine heisere Stimme – dieses Konzert bot uns alles, was wir erhofft hatten und sogar noch etwas mehr. Waren wir im Sommer zufrieden, begeisterte uns dieses Konzert. Lemmys wiedergefundene Stärke steigert auch die Qualität eines Motörhead-Konzerts, das mit 46 Euro nicht im Schnäppchenberiech liegt. Dennoch: Lemmy und Co. begeisterten 12000 Menschen. „Don’t forget us“, wünschte er sich und wir sind uns sicher: Jeder hier in der Max-Schmeling Halle würde sofort wieder kommen, wenn Motörhead rufen.

Unsere Bilder vom Konzert finden ihr HIER.


Vielen Dank an Trinity Music!

XXV. WACKEN OPEN AIR

Is wie guter Wein, wird mit‘m Alter besser

Jubiläumsfestival zeigt uns, was das Wacken, Kreator, Emperor und Co. gemeinsam haben

„Hätte mir mehr versprochen, ist immerhin das 25. Jubiläum“, erklärt mir bei einem Jägermeister einer junger Metalfan mit Digitalkamera in der Hand und schulterlangen Haaren. Unser Fotograf ballt die Fäuste. In seinem Kopf schreit er laut „JUNNNGGÄÄÄ!“ und nimmt dabei den Jungen neben mir auf’s Korn. Ich hingegen zeige auf das diesjährige Wacken-Shirt. „Siehst du das? Alles gleich groß geschrieben in den ersten Reihen. Kein Rammstein in riesigen Lettern, kein Iron-Maiden-Logo, welches über dem Rest thront.“ Fragend guckt mich der Kollege zur linken an. Nach zehn Minuten spricht er mich erneut an. „Jetzt hab ich’s verstanden!“, ruft er und grinst. „Alles Headliner, richtig?“ Anerkennend proste ich ihm zu. Dass ich nochmal jemanden aufklären muss, hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Aber mal ehrlich: Motörhead waren Headliner 2009 und 2006, Hammerfall 2005, Children of Bodom 2006, Avantasia 2008, Saxon 2009, Slayer 2003 und auch viele der anderen Bands, die 2014 auf den Wackenbühnen standen, waren bereits hier oder da Headliner. Nun sind sie alle hier versammelt, auf heiligem Acker, im Erlebnispark für Metaller, in Wacken.

Aber von vorn. In diesem Jahr nutzen wir erstmals die Gelegenheit der Frühanreise. Nach erholsamen Tagen am Meer kommen wir bereits am Dienstagvormittag in Wacken an und campen mit etwas Glück auf einem Stück Rasen direkt vor dem Haupteinlass. Im Camp neben uns läuft das Ballermann-Lied „Dicke Titten Kartoffelsalat“ mit Motörheads „Ace of Spades“ um die Wette und irgendwann bekommen  wir den Text des ersteren Liedguts nicht mehr aus dem Kopf und singen es in jeder passenden Situation. Hier vorn ist neben der Musik nicht nur die Luft gut (Feuerwehrzufahrt- und Aufstellfläche einmal vor und einmal neben uns bedeutete unverbaute Sicht), hier gibt es auch etwas zu erleben. Mit einer Flasche Captain und zwei Flaschen Cola bewaffnet beobachteten wir alsbald Lackhosenträger auf Fahrrädern, Metaller, die Spießschweine tragen, das Trashmobil mit seiner überaus schlechten Musik aber immer guter Stimmung, anreisende Metaller, die mit dem Zug nach Wacken gekommen waren und im Affentempo an uns im Stehen auf Quads vorbeirasende Securityscharen. Wir waren hier nicht lang allein, quatschten hier mal mit Bekannten aus der Heimat, da mal mit Angereisten aus Istanbul oder München und so verging die Zeit wie im Flug, bis Mittwoch – für uns Tradition – Mambo Kurt das Wacken eröffnet. Viel besser als letztes Jahr zeigt sich der Heimorgelvirtuose, spielte Kulthits, lässt die Wackenfans auf der Bühne tanzen und sorgt für einen gelungenen Auftaktabend.

Am Donnerstag entern dann die richtig Großen die Hauptbühnen. Wie immer eröffnen Skyline, die Band der Wackengründer, unter großem Jubel das Infield. Auch Bülent  Ceylan, der sein neues Programm, seinen Kumpel Ali und die Tittenfrau aus der dritten Reihe präsentiert und Hammerfall sorgen für ein schönes Nachmittagsprogramm. Dieses wird abgeschlossen von Steel Panther, einer wirklich bemerkenswert pathetischen Band, die in der Vergangenheit bereits ernsthaft eine Reality Show über ihr Rockstardasein einforderte. Mit viel Leo, Rosa und großer Klappe stehen die Jungs auf der Bühne und spielen tollen Pussyrock. Zugegeben: Es macht Spaß zuzugucken, vor allem als der Sänger die ersten entkleideten Brüste im Publikum zu Gesicht bekommt. Schon bald füllt sich die Bühne mit barbusigen Frauen, das ist Rock’n’Roll liebe Leser. Zwischen anfeuernden Worten („Gimme that pussylicking“), Frauenzüngeleien mit und ohne Michael Starr und einer Horde Mädels auf der Bühne wird nur noch wenig Musik gespielt aber viel gelacht – Steel Panther sind sympathisch, durchgeknallt und man kann mit gutem Gewissen das Anschauen des Livestreams dieses Konzerts im Internet empfehlen. Emanzipation? Nein, danke! FSK? 16!

Peinlich wurde es, als die Ehrlich Brothers, die deutschen Siegfried und Roy, die Bühne betraten. Sie wollten Eisenbahnschienen verbiegen und zu einer 25 formen um dem Festival mit viel Steel zu huldigen, doch das ging gehörig schief. Sicher, unter den Augen zweier prüfender Zuschauer bogen sich die Schienen und wurden mit anderen vorgeformten Stahlstücken zur Jubiläumszahl, doch spannend war der Auftritt der Magier mitnichten. „Zeigt mir eure Schädel!“, eigentlich „Horns high“, also der Aufruf, die Pommesgabel in die Höhe zu recken, führte zu jeder Menge Lachern und genervten Blicken – wirklich viel Applaus kriegen die Zauberer für ihre kurze Pausenshow nicht.

Doch wir wollen in diesem Jahr vor allem von den Highlights berichten, unsere Kraft  schonen, denn dieses Line-Up hält uns täglich von spätestens 14 Uhr bis etwa zwei Uhr vor der Bühne. Schon am ersten Tag wird0unsere Ausdauer belohnt: Saxon spielen zum 45-jährigen Jubiläum ein echtes Hammerset. Biff und Co. sind gut drauf und haben – Gänsehaut pur – Streicher mit auf der Bühne! In diesem Sommer spielen Saxon tatsächlich nur Festivals und während der Einstieg ein paar Kracher der Bandgeschichte enthält, wurde es ab „Crusader“ eng rund ums Mikro. Percussions und Violinistinnen ergänzen die Soundkulisse der folgenden Metalhymnen. Ein wirklich gelungenes Jubiläum.

Für Accept war der Auftritt von Saxon die denkbar schlechteste Ausgangssituation für die Deutschen. Sie spielen  ein souveränes Set, ein tolles Metalkonzert, aber auch bei Balls to the Wall oder Metal Heart hüpft das Herz nicht ganz so schnell wie beim vorangegangenen Gig. Auch wenn die Band die Livepremiere eines neuen Songs spielt, gibt es keine Überraschungen aber einen schönen Metalabend mit zwei großartigen Bands mit langer Geschichte. Wir sind eingestimmt, liebes Wacken, weiter geht’s!

Am nächsten Tag klettern wir etwas verkatert aus den Zelten. Eine neue Flasche Rum, dann wurde das Camp im Laufe des Vortages vollständig, noch eine Flasche Rum und vielleicht noch eine...  so richtig will uns das Frühstück mit Blick auf die anstehenden Menschen, die ihre Karte gegen das heißbegehrte Bändchen tauschen wollen, nicht schmecken.

Beim ersten Radler verpassten wir leider die Show von Chthonic, die andere Wackener gehörig wachpusteten. Klang gut aus unserer ersten Reihe (des Zeltplatzes), wir blieben jedoch noch ein wenig im Campingstuhl und hörten von weitem gebannt zu. Bei Skid Row erholten sich die geschundenen Knochen, wir mochten die Mischung aus Wackenstaub, Rock und kaltem Bier. Richtig munter werden wir, als Knorkators Stumpen seinen erschlankten Hintern in die Menge hält und die Band nach einer Pause wieder live Faxen macht. Für solche Konzerte ist die Partystage wahrlich gemacht. Fehlerfotze, brüllen wir, singen laut mit, trinken Bier, beobachten stagedivende Mario Brothers und freuen uns.

Später versuchen wir der Nachmittagshitze bei einer der Wrestlingshows zu entgehen. Hier gibt es ordentlich auf die Fresse, die Wrestlingshow bringt Spaß und die blöden Sprüche, engen Schlüppies und testosteronstrotzenden Kraftprotze passen zu unserer wiedererstarkenden Heiterkeit. Mit einer Reise zurück zu vertrauten und vermissten Panteraklängen bei Hell Yeah und C.O.P. UK, deren uns im Gedächtnis gebliebener, sympathischer Sänger Dale CDs an die Fans verteilt, stressen wir uns ein wenig. Wir eilen zudem zwischen Bring me the Horizon, Excrementory Grindfuckers und Five Finger Death Punch (die meisten „Fuck“s des Wochenendes) hin und her und kommen erst bei Heaven Shall Burn wieder zur Ruhe. Auf dem Balkon des Jägermeisterhäuschens platziert sehen wir wieder eine extrem gute Show der Endzeit-Helden, die ab dem ersten Riff Moshpits kreieren. Die Wall of Death, offiziell verboten, würde zum Staubmassacker noch fehlen, doch es scheint den Thüringern ganz recht, dass es auf dem Wacken weniger gewaltvoll als auf anderen Festivals zugeht. „Passt auf euch auf!“, fordert  Sänger Marcus Bischoff, schreit gegen Gewalt und Faschismus an und heizt die Fans doch mit seiner Energie in den Wahnsinn an. Wie immer sind wir schwer entzückt von riesigen Moshpits, Circlepits und perfekten Schwiegersöhnen, die richtig geile Mucke machen! Eines unser Highlights: Ein Cover – und zwar das von Blind Guardians Valhalla.

Ebenso laut, schnell und großartig geht es mit Fucking Children of Bodom weiter. Hier folgt ein fucking Kracher dem anderen, präsentiert natürlich mit vielen fucking Flüchen. Wir finden die Show wieder fucking gut und gehen kurz was Essen, damit wir uns Apocalyptica mit Orchester nicht mit leerem Magen anhören müssen.

Die Setlist der Finnen ist nicht unheimlich lang und von drei Covern (Metallica, Metallica und Sepultura) durchmischt, dafür ist die orchestrale Soundkulisse der Wahnsinn. Es scheint, als haben Apocalyptica einfach das Orchester eingepackt, mit dem sie Wagner Reloaded durch die Republik getragen haben. Falsch, denn das Avanti!-Orchester ist ebenfalls aus Finnland und hat sichtlich Spaß daran, zentausende Headbanger zu unterhalten. Fazit: Kulisse geil, Musik geil, Finnen geil, Gig geil, Gänsehaut fetzt!

Tatsächlich haben wir nicht nur dank Orchesterauftritt nun Hummeln in den Hintern. Nachdem wir im letzten Jahr aus nächster Nähe zusahen, wie Legende Lemmy KIlmister den Motörhead-Gig wegen eines Hitzeschocks und gesundheitlicher Probleme abbrechen musste, waren wir nun doppelt gespannt auf die beste Band der Welt. Die Stimmung in den ersten Reihen ist kämpferisch, viele weitgereiste Fans, viele jüngere Konzertbesucher (mit ihren Vätern) stehen hier und ehe wir uns sicheren Boden unter den Füßen besorgen können, kommen Kilmister und Co. auf die Bühne und die Masse bebt. „We are Motörhead and we play Rock’n’Roll“, sagt Lemmy. “Ja, bitte!”, denken wir kurz und werden erfasst von den Fanmengen, die zu Damage Case in Richtung Bühne gedrückt werden. Schnell sind wir eingekesselt, Stagediver unter uns, kein Blick auf Lemmy, Schweiß überall und glückliche Gesichter. Das Gedränge beruhigt sich zum Best-Of-Lineup irgendwann, nur die Männer schuften und tragen Stagediver jeden Alters und Geschlechts vor die Bühne, die vor Lemmy auf die Knie fallen, ihm zuwinken, sich mit Gesten bedanken und sich von den Fans in der ersten Reihe feiern lassen. Lemmy sieht besser aus, hat Farbe im Gesicht, eine erstaunlich erstarkte Stimme, er lächelt, redet für seine Verhältnisse viel, lächelt süffisant wie immer und holt sich sogar einen Gaststar auf die Bühne: Doro Pesch singt mit Lemmy Killed by Death, die Fans drehen erneut durch und wollen die drei Vollblutmusiker nicht mehr von der Bühne lassen. Bei so vielen Lemmy-Rufen tun einem Mickey Dee und Phil Campbell fast leid. Letzter über nimmt viele Ansagen und trotz seiner nicht vor Sympathie strotzenden Erscheinung heizen er und seine durchsichtige LED-Gitarre die Menge gehörig an, wenn Lemmy sich ein Päuschen gönnt. Der Motörhead-Gig war ein Overkill, wahrlich, und erstmals die letzten drei Songs selig grinsend von weiter hinten aus angesehen. Schade dass zum Duschen keine Zeit bleibt.

Es sind Slayer, die einen weiteren Topslot besetzen. Die Bühne glüht in rotem Licht, der Sound ist brillant und richtig, richtig laut.  Die Trasher beweisen, warum sie zu den Big Four gehören. Man merkt Kerry King  und Tom Araya die mittlerweile auch schon über 50 Lenze rein gar nicht an. Irgendwie kann man die 80er Jahre fühlen, auch dann, dem verstorbenem Gründungsmitglied Jeff Hanneman „Angel of Death“ widmen. Gänsehaut zu Slayer, auch das geht. Die schnellen Riffs, die vom neuen Schlagzeuger Paul Bostaph auf den Punkt gebrachten Drumtiraden und das immer noch gellende Kreischen von Tom Araya bleiben auch nach dem Gig lang im Kopf der Wacken Besuche.

Genauso düster, doch offensichtlich inszenierter sieht die Bühne von King Diamond aus. Der grammynominierte Däne spielt ein tolles Konzert und viele Publikumsgäste sehen hier das beste Konzert ihres Wackens 2014. Zugegeben: Wir schwelgen noch im Motörhead und Slayer und finden diesen doch etwas leichteren Rock schön, einen Jahrhundertgig nehmen wir jedoch nicht wahr. Sei es drum, King Diamond fasziniert auf der Bühne, hat eine bemerkenswerte Stimme, eine imposante Karriere hinter sich und es ist wie immer ein Vergnügen, solch einen Künstler auf einem norddeutschen Rasen zu erleben. Bei den ersten Klängen von W.A.S.P. ziehen wir uns dann tatsächlich zurück, es war ein schöner Tag, morgen folgt jedoch ein weiteres Full Metal Package.

Guten Morgen liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da? Als wir aus dem Zelt krauchen, steht die Sonne schon hoch auf dem Acker. Beim Frühstück lauschen wir von weitem Arch Enemy mit neuer Sängerin und bereuen derbe, nicht dort vorn auf dem Infield zu stehen. Was für ein cooler Gig, was für eine tolle Stimmung, das hören wir bis hierher. Und: Die Stimme von Alissa White-Gluz passt perfekt zu neuen und alten Songs. Zwar will mir keiner glauben, dass Arch Enemy aufgrund der tollen Musik auch ohne Frauenpower auf der Bühne erfolgreich wäre, aber einig sind wir uns darin dass die Band die beste Frühstücksuntermalung war, die wir je hatten.

Wir sparen uns die vielgesehenen Sodom und verpassen auch Prong, die zeitgleich mit Arch Enemy zwölf Uhr starten. Zu Behemoth stehen wir dann in praller Sonne vor der Bühne und finden schade, dass die Polen nicht im Dunkeln ihre Feuershow zeigen dürfen. Für das Ohr gibt es natürlich trotzdem was: Behemoth sind live sehr atmosphärisch, spielen tolle Black- und Death Metal-Songs doch trotz tollem Bühnenbild und super Setlist wirkt die Masse statisch. Black Metal und 30 Grad passe einfach nicht zusammen, wir hoffen für das nächste Jahr auf einen besseren Slot für die durchweg starke Performance der Band.

Parallel zu Behemoth spielen auf der Partystage August Burns Red. Auch in vielen Jahren und nach zahlreichen Umgestaltungen des Infields hat es das Wacken noch nicht geschafft, die Partystage von den anderen Bühnen tatsächlich abzuschotten. Wie auch schon bei Knorkator ist der Sound hier nur gut, wenn man direkt mittig vor der Bühne steht. Schade, wir haben weder auf Soundbrei noch Moshpit Lust und schauen uns den großen Metal Market und die zahlreichen Futterstände an, die, teuer aber lecker, allerhand leckere Speisen bereithalten.

Zum Döner gibt es die letzten Klänge von Decapitated, die richtig reinhauen. Wir hätten gern mehr gesehen, gönnen uns jedoch eine kurze Verschnaufpause um zu Hatebreed und Emperor wieder fit zu sein. Und es lohnt sich! Sowohl Emperor als auch Hatebreed sind großartig, wir rennen zwischen Moshpits und den mit drei Gitarristen gewaltig aufgestellten Emperor hin und her, bleiben dann aber bei den Norwegern, die nach einer Bandpause nur noch selten live auftreten. Ein Donner, gutturaler Gesang, Black Metal zu Staub – wer mit 15 Jahren anfängt Black Metal zu machen und Ihsahn heißt, dem muss das Metaller(innen)herz wohl einfach zugewandt sein. Wir verstehen nun, warum Emperor Kultstatus haben und möchten sie unbedingt wieder sehen – schade, dass dies wohl so schnell nicht wieder passieren wird (und wenn, dann auf der Wackenbühne!).

Mittlerweile husten wir Staub und der Hals tut weh. Meine Mandeln sind geschwollen und nachdem ich Amon Amarth in diesem Sommer schon beim With Full Force gesehen habe, schaue ich mir diese nur von weitem an. Das Bühnenbild ist schon toll und Amon Amarth sind live einfach immer wieder ein Knaller. Wo neuere Songs noch nicht exzessiv von der Publikumsmasse mitgegrölt werden, schießen Flammen links und rechts neben dem Wikingerschiff von der Bühne in die Sommerhitze, dann heizen alte Klassiker die Menge an, die erwacht und für die letzte Wackennacht 2014 bereit gemacht wird.

Auf Megadeth warten wir gefühlt eine halbe Ewigkeit und als Dave Mustaine und Co. dann die Bühne betreten wollen, fällt auch noch der Sound aus. Erst als alle Boxen das Intro wieder in feinstem Stereosound hergeben, beginnt ein leidenschaftlicher und großartiger Gig. Mustaine schaut irre ins Publikum, wir überlegen ob er trotz seiner suchtnahen Vergangenheit illegale oder hochgradig alkoholische Substanzen ihm diesen Blick geben, verwerfen aber die Unterstellungen und lassen uns mitreißen von der mit einer Videoshow unterlegten Setlist. Immer wieder fluchen wir über technische Probleme, sind dann aber wieder elektrisiert und jubel zum Thin Lizzy Cover Cold Sweat oder singen mit 80000 Leuten an unserer Seite „Peace Sells“ oder „Symphony of Desctruction“. In einem langen Outro bedankt sich Mustaine und lässt sich feiern. Der irre Ausdruck von seinem Gesicht ist verschwunden, er sieht zufrieden aus. Das kann er auch sein. Die zweite Big Four-Band des Wacken 2014 war großartig!

Tobias Sammet und seine Rockoper Avantasia sind Stammgäste auf dem Wacken und auch wenn der Auftritt des Edguy-Frontmanns jedes mal einer Selbstinszenierung gleich, zieht sie jedes Mal Heerscharen von Fans an. Vielleicht liegt es nicht nur am verrückten und charismatischen Sänger Sammet, sondern an den Gastmusikern, die die Rockoper mitgestalten. Mit viel Pomp, Gerede und den Gastmusikern Ronnie Atkins von den Pretty Mais, Bob Catley von Magnum, Michael Kiske von Helloween, Amanda Somerville (hat schon mit Edguy zusammen gearbeitet) und Eric Lee Marin (Mr. Big) feiert Sammet seine Power-Metal-Party und viele Fans feiern mit. Mission Avantasia mal wieder geglückt!

Wir verabschieden uns mit Kreator aus dem Infield und erleben einen würdigen Abschluss.  Auch hier lodert die Bühne wieder in rot. 30 Jahre Bandgeschichte und deutscher Trash Metal betreten die heiligen Bretter und Sänger Mille und Co. zeigen schnell, dass Bands im Alter nicht schlechter, sogar besser werden. Und liegt es am Wacken, am Line-Up, an den Musikern an sich oder an unserer glücklichen Stimmung an diesem letzten Wackentag: Wir haben das Gefühl dass  diese Feststellung auf so einige der gesehenen Künstler in diesem Jahr zutrifft und beenden unser Festival mit einem Colamixgetränk am Zelt. Wir sind sehr glücklich mit dem Wacken 2014, und ärgern uns maximal über die geänderte Anordnung der Bühnen und Eingangsschleusen (die nach zahlreicher Kritik im nächsten Jahr nochmal umgestaltet wird) oder über parallel spielende Bands, die wir gern jede für sich gesehen hätten. Vielleicht haben wir bald wieder die Chance dazu und blicken in die Zukunft, wo das Wacken 2015 mit In Flames, Savatage, Sabaton, den Cannibal Corpse, Death Angel, Kataklysm und Sepultura aufwartet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eskimo Callboy in Leipzig

Partycore deluxe pünktlich zum Samstagabend

Party hard! Wenn Eskimo Callboy die Bühne betreten, dann ist die gesamte Halle ihre Disko, das Publikum die Feiergemeinschaft und die Bandmitglieder sind Musik, Spiel und Spaß in einem.

Die Metalcore-Band aus Castrop-Rauxel, die 2010 ihre erste CD noch selbst veröffentlichte und seitdem steil durchstartet, ist wohl eine der vielversprechendsten Vor- und Festivalbands der letzten Jahr gewesen. Doch das ist nun vorbei. Denn nun sind Eskimo Callboy einer der vielversprechendsten Headliner-Bands im Metalcore-Bereich. Mit ihrer ganz eigenen Mischung aus Hardcore, Techno und Metal kommen sie auch nach Leipzig.

Sex, Drugs und Rock’n’Roll in den Texten, tanzbare Beats im Gepäck und den Schalk auf der Schulter werden sie das Werk II in einen gigantischen Siedekessel verwandeln. Ganz nach dem Motto „We Are The Mess“ sollten Konzertbesucher sich auf ein schwitziges Gelage mit Alkohol und moschenden Körpern bereit machen, das aus einem amerikanischen Teeniefilm stammen könnte. So machen Klischees Spaß!

Was? Eskimo Callboy

Wann? 15.11.2014 – 19 Uhr

Wo? Werk II, Kochstraße 132

Infos und Tickets unter Werk-2.de

Rock’n’Roll lebt!

Kadavar, Bonafide und Headliner Airbourne machen Leipzig nass

Was für ein toller Abend! Am Freitag waren alle Saiten auf Rock gestimmt, als Airbourne gemeinsam mit Kadaver und Bonafide das Werk II in Leipzig eroberten. Und tatsächlich lag von der ersten bis zur letzten Sekunde verzerrter Gitarrensound, schwere Drums und wummernde Basslines und Männerschweiß in der Luft.

„Boah ist das voll hier“, stellen die beiden Mitfünfziger in der Schlage am Einlass fest. „Ist ja auch nur eins von zwei Konzerten in Deutschland“, sagt ein anderer. Ganz richtig ist das nicht. Denn es stehen ganze vier Termine hierzulande an. Aber im Osten spielen Airbourne eben nur hier, wo Lederjackenträger, Männer in Jeanskutten und Frauen mit bunten Haaren und kurzen Röcken dicht an dicht stehen.

Mit Kadavar ist Konzertveranstalter Lieberberg eine großartige Eröffnung gelungen. Die Stoner-Helden aus Berlin spielen schweren Rock und schaffen es in ihrem halbstündigen Set, die Arbeitswoche aus dem Publikum zu schütteln. Im Werk II ist es brechend voll und das Bier fließt in Strömen, während die drei Bandmitglieder ein unheimlich dichtes Konzert ohne viele Worte spielen, um dann im Jubel der Masse die Bühne für für Bonafide zu machen. Geiler Gig!

Bonafide sehen ein bisschen aus wie Glam Rock, klingen ein bisschen britisch, spielen aber erstklassigen schwedischen Hard Rock. Als Vorband für Deep Purple oder Status Quo haben sie weltweit die Menge begeistert, während sie nun im Vorprogramm von Airbourne die Masse anpeitschen. Das gelingt ihnen bravourös und als die Bonafide von der Bühne gehen, sind die ersten Frauenstimmen schon heiser.

Mit „Ready to Rock“ entern Airbourne nach einer langen Umbaupause die Bühne. Sofort schlägt ihnen der Jubel der Masse entgegen, die dichtgedrängt in der Halle schwitzen. Kein Wunder, dass dieses Konzert ausverkauft ist, kein Wunder dass die Fans Airbourne lieben. Mit „Ready To Rock“ starten die Australier standesgemäß vor einem riesigen Namensbanner und schon nach kurzer Zeit spritzt der Schweiß von den O’Keeffes und ihren Bandkollegen Justin Street und David Roads. Man fragt sich, ob Joel O’Keeffe wohl die Bühnenkonstruktion für waghalsige Kletteraktionen nutzen will oder ob er je ein Shirt getragen hat, doch diese Gedanken kommen nur am Rande. Das Publikum brüllt die Refrainzeilen mit und schreit sogar  noch viel lauter, als Sänger Joel einen Dialog in australischen Englisch versucht und die Leipziger Zuschauer ihn wohl einfach nicht verstehen. Ob er wie von Zauberhand von der Bühne bis zum Soundpult läuft (verdammt, ist er auf die Schultern der Zuschauer gestiegen?) oder sich bei Gitarrensoli verbiegt, das ist Leidenschaft, das ist Rock’n’Roll! Zu „Too Much, Too Young, Too Fast“ oder „Girls In Black“, “Live It Up” oder dem Abschlusssong “Runnin’ Wild” – Leipzig singt sich die Seele aus dem Leib, tanz sich um den Verstand und bejubelt Airbourne zu Recht. Auch wenn das Set gern länger und der Instrumentalteil vor der Zusage kürzer hätte sein können, sieht man nach dem Konzert nur glückliche Gesichter. Kadaver, Bonafide und Airbourne haben einen absolut großartigen Abend mit Leben gefüllt. Spätestens seit die „neugeborenen AC/DC“, wie sie von einer Zuschauerin genannt wurden. die Bühnen der Welt eroberten wissen wir dass Joel Recht hat: Rock’n’Roll will never die.

Weitere Bilder vom Konzert findet Ihr hier!

 

Endzeit kurz vor Weihnachten

Heaven Shall Burn und Parkway Drive geben Leipzig die Ehre

Niemand dirigiert schöner einen Circle Pit, kaum eine Band sah auf der Wackenbühne mit adretten roten Hemden so schick aus, keine Gruppe zuvor wurde von dem Komiker-Duo Elsterglanz auf die Spur gebracht und erst recht, gibt es keine Band mit sympathischeren Ansagen im Thüringer Dialekt wie sie: Heaven Shall Burn.

Die wohl sympathischste Metalcore-Band der Welt geht noch in diesem Jahr auf eine Headliner-Tournee und nimmt einen zweiten Headliner gleich mit: Parkway Drive. 

Wenn woanders schon die Weihnachtsdekoration gekauft wird und Last-Christmas das erste Mal im Radio kommt wackelt Leipzigs Haus Auensee unter der Gewalt der Livegiganten. Während die Straight-Edge-Vertreter von Heaven Shall Burn mit Endzeit jedes Festival zum Kochen bringen, heizen die Amerikaner von Parkway-Drive mit Carrion richtig ein. Wahrscheinlich wird dem geneigten Konzertgänger nach dieser gewaltigen Metalcore-Partie der Körper schmerzen, jedoch wird das Haus Auensee wohl selten so talentierte und Junge Metaller einer neuen Generation zu sehen bekommen, wie in dieser geballten Headliner-Einheit.

Freut euch auf eines von acht exklusiven Konzerten in ausverkaufter Halle und auf ein fast-Heimspiel für HSB. Das. Wird. Fett!

Was? Heaven Shall Burn & Parkway Drive

Wo? Haus Auensee Leipzig

Wann? 20.12.2014, 18.30 Uhr

Infos und Tickets unter haus-auensee-leipzig.de

 

Australia runnin‘ wild

Airbourne auf Headlinertournee in Leipzig zu Gast

Als ich sie das erste Mal live gehört habe, fühlte ich mich stark an AC/DC erinnert. Da waren so ein paar junge Australier namens Airbourne, die mir den Ohrwurm des Wacken-Festivals vor ein paar Jahren verschafften. Wo kamen die auf einmal her und vor allem, wann kommen die wieder?

Airbourne, das sind die beiden O’Keeffes Joel und Ryan, die, verstärkt durch Justin Street am E-Bass und David Roads an der zweiten E-Gitarre in die Fußstapfen ihrer Landsleute von AC/DC und Rose Tattoo treten wollten. Es dauerte ein Jahr vom ersten Demo bis zum Major-Plattenvertrag, ab 2008 konnte man Airbourne dann nicht mehr von den Festivalbühnen in Wacken, Nürnberg und Co. runter bekommen und im Video Runnin‘ Wild konnten sie mal eben Lemmy Kilmister als Nebendarsteller gewinnen. Im Laufe dieser kurzen Geschichte produzierten die Australier dann auch noch drei Hitalben und sind in diesem Jahr auf großer Headliner-Tour in der ganzen Welt zu Gast. What the f...?

Die Geschichte von Airbourne ist ebenso unglaubwürdig wie spannend und wenn Sänger Joel mit Gitarre auf der Bühne auf der Wackenbühne rumklettert und die Securities nur schwitzend zusehen können, dann ist das vor allem eins: Abgefahren. Wenn die Musik der Jungs nicht so geil wäre, könnte man ihnen den spontanen Fame glatt mies reden aber Airbourne bringen Leidenschaft und ein Tribute an ihre ganz großen Vorbilder auf die Bühne, aus deren Schatten sie längst getreten sind.

Im Werk 2 zeigen sie sich mit den Berliner Doom-Rockern von Kadaver erstmals in Leipzig, warum man so schnell so groß werden kann und erzählen ihre Geschichte über den Traum vom Rock’n’Roll! No Gut, no glory – Bühne frei für Airboune!

Was? Airbourne und Kadaver

Wo? Werk2 Leipzig

Wann? 07.11.2014, 20 Uhr

Infos und Tickets unter Werk-2.de

 

All we are, we are all, all we need

30 Jahre Doro mit großer Livetournee gefeiert

30 years strong and proud – eine Frau, eine Tour: Doro Pesch gibt sich die Ehre! Kein Rockdiva ist so beliebt, keine Frau hat in der Metalgeschichte so viele Erfolge gefeiert, kaum eine Gestalt so viele Festivalauftritte von Rockgrößen begleitet und so viele Kehlen zum Singen bringen dürfen wie sie. 

Als Queen of Rock and Metal erhielt Doro 2013 den Golden Gods Award, die Krönung einer Karriere, die mit über 10 Millionen verkauften Tonträgern, Konzerten auf 60 Ländern der Erde, 16 Alben und zahlreichen Top-20-Hits Fans ihres gleichen sucht. Ihr neues Album „Raise your fist“ stieg mit einem Sprung in die Top 20 ein, der Titelsong knüpft an „All we are“ an und könnte eine neue Hymne im Metalgeschäft werden.

Zusammen mit „Mr. Tausendsassa“ Luke Gasser und der Band Double Crush Syndrome wird Doro den Alten Schlachthof in Dresden rocken und vielleicht die ein oder andere Überraschung im petto haben. Man weiß ja nie, wer der Königin huldigt, die mit Szenegrößen wie Lemmy Kilmister, Peter Steele, Udo Dirkschneider und Bands wie Twisted Sister, den Scorpions, Saxon oder Grave Digger zusammen gearbeitet hat.

Es lebe die Queen, die Queen lebe hoch!

Was? Doro - 30 years strong and proud- Tour

Wo? Alter Schlachthof Dresden

Wann? 22. November 2014, 20 Uhr

Tickets und Infos unter alter-schlachthof.de

 

We are Motörhead and we play Rock’n’Roll

Jahr 39 der Bandgeschichte endet mit langersehnter Tournee

Alter Falter, was haben wir Motörhead-Fans gebangt. Nach gesundheitlichen Problemen von Frontmann Kilmister und einem dramatischen Konzertabbruch beim Wacken 2013 war es eine Weile still um unsere Lieblingsband. Die Social-Media-Kanäle der Vollblutmusiker berichteten von Phil Campbells All Star Band und von TV-Auftritten von Drummer Mickey D., doch um Lemmys Gesundheit rankten sich nur Gerüchte.

Seit Juli 2014 stehen die drei nun endlich wieder vereint auf der Bühne und haben im Festivalsommer gezeigt: Wir sind wieder da! Mit erstarkter Stimme, etwas bedachterer Gangart aber den gleichen frechen Sprüchen, gitarrenartigen Bassriffs und dem berühmten süffisanten Lächeln auf dem Gesicht schmettert Lemmy geliebte Best-Of-Songs oder solche des neuen Albums Aftershock in die brodelnde Fanmasse. Hier, wo Alt und Jung, Mann oder Frau einen guten Bevölkerungsschnitt präsentieren, könnte die Party kaum ausgelassener sein. Im 39. Jahr Tourerfahrung schafft die legendäre Band, was nur wenige Bands vermögen: Rock mit Leidenschaft zu präsentieren und den Geist von Hard’n’Heavy auch nach so vielen Jahren noch authentisch zu leben.

Mit von der Partie sind die britischen Punk-Rocker The Damned und die Berliner Hard-Rocker Skew Siskin, die mehrfach mit Motörhead und vor allem Lemmy zusammengearbeitet und auch schon Live als Vorband die Motörhead-Fans begeistert haben. Neben Songs wie Ace of Spades, Killed by Death oder Bomber wird für diese eines der Highlights sicher jedoch ein Moment sein, der direkt an die Gigs der Vorbands anknüpft: „We are Motörhread and we play Rock’n’Roll!“ wird Lemmy sagen und dann das tun, was ihm am Leben hält – Rockgeschichte schreiben.

Was? Motörhead, The Damned und Skew Siskin

Wo? Max-Schmeling-Halle Berlin

Wann? 16.11.2014, 19 Uhr

Infos und Tickets unter eventim.de

 

A Night with Rotersand und Sono

Konzert und Aftershowparty als Electropop-Highlight

Poppiger Electrosound, tanzbare Klänge, mitreißende Beats und intelligente Texte lassen das Herz von Dark-Electro-Fans stets höher schlagen. Rotersand und Sono sind zwei Vertreter des Genres, die den Nagel auf den Kopf treffen.

Rotersand, das sind Gun und Rasc, beide bekannt aus der Band The Fair Sex. Seit 2002 begeistern sie mit Rotersand das Publikum, das die Band dank klassischer Elemente vereint mit Electropop schnell vom Opener- zum Headliner katapultierte. Nun kommen Rotersand nach Leipzig und bringen niemand geringeres als Sono mit.

Die drei Hamburger um Kopf Lennart Salomon sind von Deutschlands Clubbühnen nicht wegzudenken und werden nach einer langen Livepause heiß erwartet. Statt einer langen Bandvorstellung reichen Electrofans die Worte Keep und Control, um tagelang von diesem Ohrwurm erquickt zu sein.

Gemeinsam gehen Sono und Rotersand nicht nur auf eine Headlinertour, verkaufen als besonderes Schmankerl auch eine gemeinsame EP exklusiv bei den Konzerten. Leipzig freut sich auf geballte Electrokompetenz, die im Werk2 beginnt und im Darkflower zur offiziellen Aftershowparty mit Bandmitgliedern beider Musikgruppen einen sicher gelungenen Abschluss finden wird!

Was? A Night with Sono & Rotersand

Wo? Werk2 Leipzig

Wann? 17.10.2014, Einlass zum Konzert im Werk2 ab 19 Uhr, Aftershowparty ab 22.30 Uhr im

Darkflower

Infos: Tickets unter werk-2.de für 21,90 im VVK, Aftershowparty für Konzertgäste kostenlos,

ansonsten 5 Euro p.P.

In Flames sind zurück!


Nach Schaffenspause sind die Göteburger mit neuem Album live in Leipzig

Melodic Death Metal, das waren In Flames früher mal und viele treue Fans unken über die neuen poppigen Elemente oder atmosphärische Balladen. Doch die Göteburger sind eine der wandlungsfähigsten Hard'n'Heavy Bands der Neuzeit und statt das von ihnen mitbegründete Genre des Melodic Death Metal weiter zu entwickeln machen sie sich auf zu neuen Pfaden und beeinflussen auch den Modern Metal stilgebend. Mit modernen Stilelementen und viel mehr Klargesang kontrastierten "Songs of a Playground Fading" oder "A Sense of Purpose" zu den Klassikern "Colony" oder "Reroute to Remain" und geben einen Ausblick hin zum Klang der neuen Scheibe "Siren Charms". Mittlerweile ist keines der Gründungsmitglieder mehr an Bord, doch ob nun Fan der ersten Stunde oder nicht: Live werden Sänger Anders Fridén und Co. wieder alle Zuhörer überzeugen! Sie machen sich im Herbst auf zur großen Europa Tournee und nehmen die Alternative Rocker von Papa Roach, die kalifornischen Metaller von Wovenwar und die Metalcore-Briten von While She Sleeps mit in den Tourbus. Wie auch In Flames bieten alle Bands hochgelobte Tonträger und Musiker und versprechen damit Growls, weinende Gitarren, nicht enden wollendes Headbangen und einen Gänsehaut-Abend!

Was? In Flames, Papa Roach, Wovenwar und While She Sleeps
Wann? 26.10.2014, ab 19.30 Uhr
Wo? Leipzig, Haus Auensee
Tickets: www.haus-auensee-leipzig.de/