Jens Witt

Jens Witt

Kreischende Gitarren, fliegende Haare, stampfende Bässe, welche ungewöhnlicherweise mal nicht von unten durch die Hosenbeine nach oben strebend den Herzmuskel attackierten, sondern gleich im Schädel wirkten, sowie sicherlich auch zahlreiche Irritationen bei Leipziger Seismologen hervorriefen, bescherte uns das Leipziger Bandhaus am 16.03.2013, indem sie vier Bands für ein gemeinsames Stelldichein engagierten. Die Rede ist hier von „Tormentor“, „End of Fall“, „Bloodpunch“ sowie „Inge und Heinz“, welche eben auch in dieser Reihenfolge auftraten.

Angesprochen wurden mit dieser Auswahl vor allen Dingen all jene, denen es ein Genuss ist, sich Musikrichtungen wie Trash, Metalcore oder eben auch Brutal Hard Schlager hinzugeben, wobei mich persönlich letztere Definition einer Klangrichtung besonders neugierig machte. Doch dazu später mehr. Den Auftakt, wie erwähnt, wagten also Tormentor, eine vierköpfige Combo aus Guben, welche es sich nicht nehmen ließen, offenbar ritualmässig vor dem Gig die Köpfe zusammenzustecken, um schließlich geschlossen, betankt mit guten Zusprüchen, die Bühne zu erobern, gleich so, als wäre es der Startschuss für ein Rugby-Spiel. Ähnlich auch lässt sich der Auftritt des Quartetts beschreiben. Schonungslos und von Anfang an schmiss man knallharte Powerchords in den bis dahin noch recht leeren Raum, untermalt von zahlreichen „Guten Abend, Leipzig“- und „Leipzig, wie geht es Euch“-Rufen, die jedoch weitestgehend reaktionslos am Publikum vorbeizogen, welches den Eindruck vermittelte, als schaue man sich gerade ein Gemälde eines alten Meisters an, was sich leider auch bis zum Ende des Gigs nicht mehr erwähnenswert ändern sollte. Ob es an den Texten lag, die gerne mal mit "Fuck-Offs" und "Wild-wild-wild's" gespickt waren, am Sound oder am Charisma des Sängers, welcher mich nicht selten an Vetter It erinnerte (zu meiner Entschuldigung an dieser Stelle: die Haare schleuderten einfach derart durch das Gesicht, dass diese nicht böse gemeinte Assoziation einfach nicht ausblieb) oder am bis dato noch relativen leeren Raum, sei dahingestellt. Möglicherweise war es ja auch nur das Los des Ersten, dessen Aufgabe es immer wieder ist, den Stimmungsbarometer irgendwie auf Hochtouren zu bringen. Gelang leider nicht ganz, was dem späteren Ablauf dieses Konzertabends jedoch kein Abbruch tat. Glücklicherweise gelang es mir nämlich, meinen Geschmack noch rechtzeitig davon abzuhalten, vor mir den Heimweg anzutreten. Und so wurde ich überrascht, auch wenn „End of Fall“ an diesem Abend nur zu fünft, anstatt wie üblich zu sechst, auf der Bühne vertreten waren. So begegnete mir ein Sounderlebnis, welches ich, im Gegensatz zu Tormentor, als komplex durchdacht und auf seine Weise erwachsen empfand. Charismatisch geschlossene Soundpassagen, immer wieder im Wechsel mit Kannbeweisen und allürenfreien Einlagen aller Beteiligten. Professionelle Leichtigkeit, mag ich behaupten, welche es vermochte, dieser Band aus Luckenwalde alles abzunehmen, was sie mit ihrer eigenen Musik und ihrem eigenen Anspruch verbinden (könnten). Geschwindigkeit trifft satten Sound trifft Wahrhaftigkeit. So mag ich das. Ähnlich verhielt es sich mit „Bloodpunch“ aus Neubrandenburg, die es vermochten, die mittlerweile gute Stimmung im Publikum aufrecht zu erhalten. Donnerwetter gefolgt von Donnerwetter. Dazu eine Hand voll Musiker, die nicht nur soundmässig zu ihrer Musik zu stehen scheinen, sondern eben auch persönlich. Ausgereift und mit Tiefgang, mit Können und bitterfinsterem Charme. So auch entpuppte sich die Reihenfolge der auftretenden Künstler als Glücksfall. Das Publikum hatte die alten Meister längst und glücklicherweise vergessen, was zum guten Schluss mit Schlagermusik belohnt wurde. Wohl gemerkt: Brutal-Hard-Schlager, eine Klangbeschreibung, die mir bis dato völlig fremd war, meiner Erwartungshaltung jedoch in vollem Umfang gerecht wurde. „Inge und Heinz“ aus Luckenwalde. Spaß, Können und Originalität, welche ich mir zwar erhofft hatte, an welche ich jedoch zuvor nicht wirklich glauben mochte. Und doch, „Inge und Heinz“ verzauberten mich. Und so genoss ich eben diesen Kuchen aus Spaß, Trivialität und Klangerlebnis, der mich, ob gezielt oder unbeabsichtigt, gerne mal an Knorkator erinnerte, geht es eben um Text und Show. Für mich definitiv ein Grund, dem Genre „Schlager“ zukünftig gerne mal tiefer in die Seele zu schauen. Wer denn weiß schon, welche Adjektive sich davor oder dahinter einreihen? So fein kann Schlager sein.
Wer mehr über die Bands erfahren mag, besuche einfach folgende Links, wobei ich Euch gerade Letzteren („Inge und Heinz“ mit dem Song „Inge und Heinz“) ans Herz legen möchte.

Oliver Baglieri für Schwarze Presse

MySpace
Endoffall
Bloodpuch
Ingeundheinz
Special via Youtube: Inge und Heinz“

 

 

 

"Manchmal möchte man, dass es nie aufhört!!"
So war es auch am 08. März. Die harte Arbeit und Mühe aller Beteiligten hat sich mehr als gelohnt. Zurückgelassen wurden glückliche Bands, Fans und Organisatoren bzw. Veranstalter. Eine Revue - alles andere als ausgeschlossen.
Zu verdanken haben wir die gute Organisation u.a. dem Muggefug Cottbus, den Radiosendern, dem Wochenkurier Cottbus und natürlich nicht zu vergessen den Künstlern!

VKone ist eine dieser Veranstaltungsreihen, die nie langweilig wird. Egal wie oft und mit welchen Leuten die Party statt findet, es wird immer ein gelungener Abend.

So auch wieder am Freitag, den 30.11.2012 im VillaKeller Leipzig.

Eine gemütlich düstere Atmosphäre lockte wieder Visual Kei-begeisterte Leute aus Leipzig und Umgebung zusammen, um gemeinsam einen schönen Abend zu verbringen und

 

Leuchterketten und Scheinwerferlicht schafften eine gemütliche Atmosphäre am Samstag den 17.11.2012 im Bandhaus Leipzig und ließen über die vorherrschende Kälte hinweg sehen.

 In dunklem Ambiente konnte man sich zu Psychedelic-Klängen der Band THE WANDS aus Kopenhagen hingeben: 4 junge Dänen mit halblangen welligen Haaren, Röhrenjeans, lauter Musik und viel Schlagzeugeinsatz. In ihrer Musik stimmig und ausgeflippt,

Wer die Theaterfabrik Leipzig kennt, weiß das besondere Flair dieser Location als Garant für stimmungsvolle Konzerte zu schätzen. Ein Highlight zum Jahresende bot vor genau einer Woche der Auftritt von DIARY OF DREAMS, THE BEAUTY OF GEMINA und FAQ im Rahmen der „Anatomy of Silence“-Akustik-Tour, die zahlreiche Besucher trotz herbstlichen Schmuddelwetters nach Leutzsch lockte. Das Besondere: alle drei Acts hatten, passend zur melancholischen Stimmung des Spätherbstes, ein Album voll akustischer Neuinterpretationen im Gepäck.

2. Stubenrocker 2012

Published in Konzerte Berichte
On: 21/10/2012

Turnschuhe, Kabelsalat und viel Technik in einem gut gefüllten Raum, so lassen sich die ersten Eindrücke der Veranstaltungsreihe STUBENROCKER für junge Nachwuchsbands beschreiben. Das seit mehreren Jahren bestehende Projekt erfreute sich auch am Freitag dem 19.10.2012 erneut großem Ansturm. Die Kooperation zwischen Bandcommunity Leipzig e.V. und dem VillaKeller bot eine gelungene Abendveranstaltung mit vier total unterschiedlichen Bands, die allesamt aus Leipzig kommen.

Nach einer Tournee-Pause von drei Jahren war es endlich wieder so weit: Lacrimosa betreten erneut die deutschen Bühnen. Das letzte Konzert erlebte ich persönlich im September 2009 in Berlin. Nun war ich gespannt darauf das neue Album „ Revolution“ (erschienen am 07.09.2012) live umgesetzt zu sehen. Die diesjährige Tournee zeichnete sich dadurch aus, dass keine Vorbands eingeplant waren,sondern sozusagen „Lacrimosa pur“.

Nun war es für die Band schon das 5. Konzert in Folge, dieses Mal in Leipzig, Werk II. Der Beginn war für 20:00 Uhr angekündigt, nach dem akademischen Viertel war es dann so weit! Das Konzert begann mit einem klassischen Intro, währenddessen positionierten sich die Musiker auf der Bühne, bis auf einen. Ganz im Sinne des neuen Albums wurde als erstes Stück „ Revolution“ angespielt und schließlich nahm auch Tilo Wolf unter Jubeln seinen Platz am Mikrofon ein. Im Anschluss begrüßte er das Publikum und verlautete, dass man sich nun auf eine dreistündige Show freuen dürfe.


 

Bella Italia – Sonne, Strand, Mittelmeer, Rom und Pasta lassen uns an dieses wunderschöne Land denken, aber verbindet man damit auch Vampire oder gar Fledermäuse? Wohl eher nicht!
Fälschlicherweise unterschätzt man die schwarze Szene in Italien.

Es wurde am 21.07. wieder bunt, laut und auch kritisch auf der diesjährigen Global Space Odyssey. Wer hier nach Science Fiction sucht, kann dies lange machen. Denn bei der GSO ging es nicht etwa um Außerirdische, sondern um eine kulturpolitische Demonstration, die sich für die vielen verschiedenen alternativen Kulturen in Leipzig engagiert. „Leipzig ist, was WIR draus machen“ stand auf einem der vielen Trucks welche die Demonstration mit lauter Musik unterstützten. Ca. 3000 Menschen haben sich zwischen den Trucks auf die ca. 10 km lange Strecke quer durch die Stadt begeben. Nach dem Start des Protestzuges am Connewitzer Kreuz und einem Zwischnhalt auf dem Augustusplatz direkt vor der Oper bewegte sich der Protestzug lautstark weiter zum Wilhelm-Külz-Park, wo der mit Bands und Musik der Protestzug künstlerisch ausklang. Sinn und Zweck der Demonstration war einmal gegen die Gebührenerhöhung der GEMA vorzugehen, die viele kleine und auch große Clubs 2013 an den Rand der Existenz bringt. Des andren sind so viele Leute gekommen damit die Stadt Leipzig auch sieht, das es mehr als nur die „Hochkultur-Leuchttürme“ gibt um die man sich kümmern muss. Immerhin wirbt Leipzig mit seiner kulturellen Vielfalt weltweit, fördert aber nur unzureichend die kleineren und unbekannteren Bands, Clubs und Veranstalter. Es gibt für die vielen Nachwuchsbands, DJs, Produzenten, Songwriter und Künstler zu wenig bezahlbare Proberäume und Tonstudios. Auch das Engagement für die Legalisierung von nicht-kommerziellen Kulturveranstaltungen im Freien war dieses Jahr auch wieder ein Thema, wo es darum geht, dass die Stadt Leipzig im Zeitraum April bis September mindestens 3 Flächen zur Verfügung stellt. Vergabe und Verwaltung dieser Fläche an die kulturschaffenden Veranstalter sollte von einem gemeinnützigen Verein erfolgen. Doch dieser Vorschlag lief ins Leere, und nach mehreren hin und her, gibt es immer noch keine Lösung. Wer aber ab 22:30 noch nicht genug vom Demonstrieren und dem Demoausklang im Park hatte, konnte sich in einen der 5 Clubs zur Aftershow Party stürzen. Es gab für jeden Musikgeschmack den richtigen Club, wo man ausgelassen den Tag zu Ende feiern könnte. Und feiern wollten noch viele, wovon sich Teammitglieder der Schwarzen Presse in der Villa Leipzig und der Damanhandschuhfabrik überzeugen konnten.  Sollte sich nicht bald etwas für die alternativen Kulturen ergeben wird es wohl auch nächstes Jahr eine Global Space Odyssey geben, mindestens ebenso laut, bunt und kritisch wie 2012.

Gastbeitrag von Felix Schimmel - Praktikant bei der Redaktion Leipzig des MSG-Magazin

 

Molllust eröffneten mit Ihrem perfekten Mix aus Klassik und Metal den Abend. Der MDR war zur Dokumentation dieses Ereignisses geladen und wird den Artikel in Ihrer Mediathek präsentieren. Diese Band vereint Musikrichtungen die scheinbar nicht zu vereinen sind, doch genau das schaffen sie, mit großem Erfolg.