Interview mit Eva-Maria Geißer (Black Jewels Clothing)

On: 10/10/2011

Es gibt viele Newcomer im Modebusiness, die sich seit Langem in der schwarzen Szene zu etablieren versuchen.

 

Doch nicht Jeder schafft es soweit. Die SP sprach mit Nachwuchstalent Eva-Maria Geißer, die uns über ihr Modelabel Black Jewel Clothing einige interessante Dinge verriet. Ebenfalls fragten wir sie zu Ihrer Meinung über die Mode der schwarzen Szene.

 

 

 

SP: Für was steht „Black Jewels Clothing“?

EMG:Black Jewels Clothing ist einfach nur Name meines eigenen Labels. Ein Buch hat mich zu diesem Namen inspiriert.

 

SP:Wie kamst Du zum Modedesign?

EMG:Ich kam eigentlich über das Schneidern zu Modedesign. Schon als Kind habe ich mit meiner Oma viel genäht. Sie hat mir die Liebe zum Nähen gegeben. Da ich meine Ideen auch schnitttechnisch selber umsetzten wollte, habe ich dann eine Ausbildung zur Modedesignerin und zur Maßschneiderin gemacht.

 

SP:Wie lange designst Du schon?

EMG:Ich würde sagen seit ca. 15 Jahren. Also schon lange bevor ich überhaupt eine Ausbildung gemacht habe. Hauptberufliche mache ich das mit den Unikaten seit ca 1 ½ Jahren.

 

SP:Was möchtest Du mit Deiner Mode erreichen? Was haben Deine Stücke, was Andere nicht haben?

EMG:Meine Mode ist nicht die typische Gothic-Szene Klamotte. Natürlich sind auch Stücke dabei, die typische Mode zeigen. Ich möchte ein wenig mehr Farbe in die Szene bringen. Kleidung entwerfen die eben nicht jeder trägt. Einzelne Teile meiner Outfits kann man auch im Alltag tragen und nicht nur zu ganz besonderen Anlässen. Das Besondere ist, dass alles Einzelstücke sind. Jedes meiner Outfits gibt es nur ein einziges Mal. Es besteht immer aus mehreren Teilen. Ein ganzes Outfit eben.

Zusätzlich fertige ich auf Kundenwunsch und auf Maß. Die Preise sind so gestaltet, dass jeder die Möglichkeit hat, sich etwas Besonderes leisten zu können. Im Moment arbeite ich noch an einer Kleinserien-Kollektion.

 

SP:Welche Stile vertritt Deine Kollektion?

EMG:Ich verarbeite sehr viele Stile. Zur Zeit z.B. viktorianisch, Steampunk, Uniform, Fantasy, Pinup, 50ies, edel, schrill, schlicht usw. Das Interessante ist für mich allerdings die verschiedenen Stile zu vermischen. So habe ich mal eine Uniform gefertigt welche einen Reifrock hatte.

 

 

SP:Was bietet „BJC“?

EMG:Besondere, ausgefallene und untypische Einzelstücke zu einem vernünftigen Preis. Die Outfits bestehen aus 2-8 Teilen. Außerdem natürlich die Anfertigungen nach Kundenwunsch.

 

 

SP:Thema Deiner aktuellen Kollektion?

EMG:Da ich in jeder meiner „Kollektionen“ für jeden etwas dabei haben möchte, gibt es keinen Namen. Jedes meiner Kleider bekommt einen Namen. Ich habe ja keine Kollektionen in dem Sinn. Ich arbeite ein Outfit nach dem anderen. Einfach was mir gerade einfällt. Typische Kollektionen wird es dann bei den Kleinserien geben. Das wird aber erste Ende nächsten Jahres geschehen.

 

SP:Was für Einflüsse inspirieren Dich? Was hast Du für Vorbilder oder Stilikonen?

EMG:Vorbilder habe ich eigentlich keine. Ich bin einfach kreativ und arbeite was mir im Kopf herum schwebt. Die Inspiration hierzu hole ich mir überall. Das können Bücher, Bilder, Filme, Musik, Freunde, Natur usw sein. Es sind aber oftmals auch einfach bestimmte Stoffe und Materialien die mich inspirieren. Das kann ein ausgefallner Stoff oder auch Metall sein.

 

SP:Inwiefern spielt Musik eine Rolle bei deiner Mode?

EMG:Wie schon erwähnt, inspiriert mich Musik sehr. Auch beim Arbeiten läuft immer Musik.

 

SP:Vertreibst Du deine Stücke hauptsächlich über Eure Internetseite oder ist auch ein eigener Shop in Planung?

EMG:Ein Ladengeschäft oder Atelier wird es ersteinmal nicht geben. Ich verkaufe meine Kleider über meine Internetseite, Dawanda oder auf Festivals. Meine Internetseite wird jetzt auch komplett umgebaut. Die Stangenware fliegt raus und ich vertreibe dann nur noch mein eigenes Label. Das soll Anfang nächstes Jahr soweit sein.

 

SP:Was magst Du an der schwarzen Mode-Szene und was würdest Du an ihr kritisieren?

EMG:Ich gestehe, ich trage fast nur schwarz. Allerdings kaum ausgefallene Kleidungsstücke. T-Shirt und Hose oder Rock. Das reicht mir. Was ich kritisieren würde? Ich glaube mir steht nicht zu etwas zu kritisieren, da jeder einen anderen Geschmack hat und das ist auch gut so. Ich persönlich finde aber alles zu eintönig. Ist ist nun mal seit Jahren immer wieder das Gleiche. Sehr auffällig ist das auf großen Veranstaltungen. Man sieht doch viele Leute die die selben Outfits tragen. Das hat mich einfach gestört. Ich wollte etwas Einzigartiges schaffen.

 

Text: Nadja Koitzsch
Fotos: Mina Winter

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Read 21495 times Last modified on 06/08/2013

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