21.04.2017 – Lord of the Lost @ Täubchenthal

On: 01/05/2017

Musik macht glücklich…

 … phänomenale Musik macht eine Nacht unsterblich!

 

Wer sich an jenem Freitag in der Leipziger Location mit dem außergewöhnlich coolen Namen und Ambiente einfand, wusste bereits, dass der Abend einen bleibenden Eindruck hinterlassen würde. Mit neonröhrenbestückten Kronleuchtern und Discokugeln ging die Industriehalle in die Charmeoffensive und bot damit den einzigartigen Rahmen, den diese Veranstaltung verdient hatte.

 

Überpünktlich gab Chris Harms höchstpersönlich den Startschuss für die erst 2016 gegründete Truppe Scarlet Dorn, deren Songs er zusammen mit Musikerkollege Benjamin Lawrenz produziert. Verträumt und kraftvoll zugleich füllten anschließend die von Frontfrau Scarlet bewegt vorgetragenen Stücke die Halle und ließen das neugierige Publikum gespannt lauschen, bevor sich im Duett mit Chris - I Love The Way You Say My Name – ein intensiver, schwermütiger Klangteppich aus Leidenschaft über die Zuhörer legte. Mit ihren hingebungsvollen Songs schafften die Musiker auf diese Weise den würdigen Einstieg in einen stimmungsvollen Abend.

 

Nach dem gelungenen Auftakt und einleitender Micky-Mouse-Stimme betrat nachfolgend die Female-Fronted-Metal-Band Aeverium die Bühne. Zugleich schmetterten Frontfrau Aeva und Energiebündel Chubby in sportlicher Höchstleistung einen Song nach dem anderen ins Publikum. Auch die tanzwütigen Konzertgänger ließen sich von der kraftvollen Dynamik der Musiker anstecken und schüttelten den Kopf zum donnernden Sound im Kreis. Ein Meer aus wehenden Haaren und in die Lüfte gehobenen Fäusten erstreckte sich über die Halle. Nicht fehlen durften natürlich derbe Songs vom aktuellen Album wie bspw. das titelgebende Stück >>Time<<. Doch auch mit ruhigeren Rhythmen konnten die Musiker glänzen, wie sie bei ihrer Quotenballade der etwas anderen Art >>Home<< bewiesen. Mehr als ein „Leck mich fett! […] Ist das geil!“ braucht es wohl nicht, um den Auftritt mit wenigen Worten zusammenzufassen.

 

Das Sahnehäubchen des Abends bildeten schließlich die Kiezhelden von Lord of the Lost. Mit ihrem Konzeptalbum >>Empyrean<< pfefferten die Hamburger Jungs 2016 eine Scheibe auf den Markt, die ausdrucksvoller nicht sein könnte. Unverkennbar der Sound: düster, melancholisch und voller Energie! Von dumpf-rasender Dominanz hin zu sanftmütiger Harmonie bietet das Gesamtwerk unverwechselbar melodische Vielfalt, welche die Bühne in dieser Nacht zum Beben brachte. Frisch gestylt läuteten LOTL mit allseits bekannten Star-Wars-Melodien die actionreiche Show ein. Im Lichtergewitter und samt leuchtender Gitarre sorgte das Quintett gleich zu Beginn mit dem ungestümen Albumauszug >>Drag me to Hell<< für Gänsehaut unter den Fans.

 

Nicht weniger mitreißend ertönte der Song >>Interstellar Wars<<, dessen Intro nicht nur zum energischen Klatschen animierte. Inmitten von Diskursen über Franken, nackte Tatsachen und dem Wunsch nach Brüsten, stimmte die Truppe außerdem auch Stücke vergangener Zeiten, wie das markante keyboarddurchsetzte Lied >>Blood for Blood<<, ein. Dass Spaß immer im Tourgepäck mitreist, entging auch im dynamischen >>Die Tomorrow<< nicht, bei dem es sich Sänger Chris nicht verkneifen konnte, das Drumset seines Bandkollegen Gared auf Bühnenwanderschaft zu schicken. Besonders bewegungsintensiv wurde es zudem beim Klassiker >>La Bomba<<, der sogar Bassist und Gitarrist mit vollem Körpereinsatz im gleichen Takt schwingen ließ. Ob actionreich oder besonnen – nicht nur die Musiker sondern auch das Publikum gaben sich an diesem Abend voll und ganz dem emotionsgeladenen Musikgefühl hin. Nicht verwunderlich, dass die Band um Chris Harms ein Herz an Leipzig verloren hat.


 

Mit einem gelungenen Abend, der ganz im Zeichen einer dystopischen Science-Fiction-Odyssee stand, dürfen die Fans auf einen ausdrucksvollen Ausklang des Konzerts zurückblicken. Wer sich selbst von den fesselnden Shows im Rahmen der Raining Stars Tour überzeugen möchte, hat nur noch wenige Gelegenheiten… //Text: Maria K.

 

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