Konzertbericht Lacrimosa "Revolution" Leipzig

On: 01/10/2012

Nach einer Tournee-Pause von drei Jahren war es endlich wieder so weit: Lacrimosa betreten erneut die deutschen Bühnen. Das letzte Konzert erlebte ich persönlich im September 2009 in Berlin. Nun war ich gespannt darauf das neue Album „ Revolution“ (erschienen am 07.09.2012) live umgesetzt zu sehen. Die diesjährige Tournee zeichnete sich dadurch aus, dass keine Vorbands eingeplant waren,sondern sozusagen „Lacrimosa pur“.

Nun war es für die Band schon das 5. Konzert in Folge, dieses Mal in Leipzig, Werk II. Der Beginn war für 20:00 Uhr angekündigt, nach dem akademischen Viertel war es dann so weit! Das Konzert begann mit einem klassischen Intro, währenddessen positionierten sich die Musiker auf der Bühne, bis auf einen. Ganz im Sinne des neuen Albums wurde als erstes Stück „ Revolution“ angespielt und schließlich nahm auch Tilo Wolf unter Jubeln seinen Platz am Mikrofon ein. Im Anschluss begrüßte er das Publikum und verlautete, dass man sich nun auf eine dreistündige Show freuen dürfe.


 

 

Im Großen und Ganzen wurden eher dynamische Stücke gespielt. Dabei brauchte die Band das Publikum nicht erst zu animieren, bei Titeln wie „ Lichtgestalt“ und insbesondere „ der brennende Komet“ wurde Lacrimosa mit Applaus und begeisterten Ausrufen unterstützt. Nicht nur das aktuelle Album stand im Vordergrund, es folgte eine gelungene Mischung zwischen den Liedern neuerer und älterer Alben. Für jeweils vier Lieder wechselten Anne und Tilo die Plätze (u.a „ If the world stood still a day“ ; „A prayer for your heart“). Auch die Fans der „ruhigeren“ Lieder von Lacrimosa wurden nicht enttäuscht: zwischendurch erklangen ebenso Titel wie zum Beispiel „Tränen der Sehnsucht.“

Einige Musikstücke wurden zudem durch eine Ansage eingeleitet. Zu erwähnen sei hier Tilos Anekdote bei „Alles Lüge“: vor ca. 19 Jahren habe er damals in einer nahe gelegen Halle eines seiner erstenKonzerte gegeben. Rückblickend bedankte er sich für die langjährige Treue seiner Fans. Er erwähnte außerdem, dass so manche Fans den Glauben an die Band durch das Stück „Irgendein Arsch ist immer unterwegs“ verloren hätten. Er schickte sofort den Hinweis hinterher, dass der Text eher humorvoll intendiert sei und nicht allzu ernst interpretiert werden solle. Von der angesprochenen Zurückhaltung war zumindest während des Konzerts keinerlei Anzeichen zu spüren, ganz im Gegenteil: das Publikum jubelte erst recht bei diesem Titel. Oder gerade um das Gegenteil zu beweisen?!

Nach dem 15. Lied (gegen 21:30 Uhr) erfolgte eine halbstündige Pause, in der man die Musiker auch persönlich antreffen konnte. Im Anschluss gab es nicht nur Neues für die Ohren, sondern auch für die Augen: Anne Nurmi präsentierte sich nun in dem neuen Outfit auf welchen sie auch auf den Promo-Fotos für das Album zu sehen ist. Mir persönlich sagte die Auswahl der kommenden acht Titel nicht in dem Maße zu wie in der ersten Hälfte des Konzerts. Aber das ist sicherlich auch Geschmackssache, je nachdem ob man eher die neueren oder die älteren Lieder bevorzugt … Nach dem offiziell zuletzt angekündigten Song „Stolzes Herz“ folgten nach einer kurzen „Zugabe“ Runde noch drei weitere anheizende Titel „ Der Morgen danach“, „ Feuer“ und „Copycat“.

Für mich persönlich waren es drei sehr mitreißende, energiegeladene Stunden und man merkte allen Beteiligten an, das sie mit ganzen Herzen und mit vollem Einsatz dabei waren. Vorallem äußerte sich dies unter anderem darin, dass sowohl Tilo Wolf als auch Anne Nurmi sich nicht scheuten die Inhalte der Lieder durch ihren eigenen Tanzstil Ausdruck zu verleihen. Meine Erwartungen an das Konzert wurden mehr als erfüllt und ein gelungener Freitagabend in Leipzig ging gegen Mitternacht zu Ende.


Text: Monika Gernegroß
Fotos: Jens Witt 23Pictuers.de

 

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