Janikas Musikerblog (5)

In diesem Blog wird es zukünftig einmal im Monat einen Blick hinter die Kulissen des Musikerlebens geben. Ich bin Frontsängerin, Pianistin und Komponistin der Opera Metal Band molllust und versuche zusammen mit meinen Bandmitgliedern gerade, unserer Musik Gehör zu verschaffen. Dabei begegnen mir immer wieder Fragen von Zuhörern, Freunden oder Neugierigen, die gerne mehr darüber wissen wollen, wie das Leben in der Band eigentlich so abläuft. Ziel des Blogs ist es, hier regelmäßig Antworten zu häufiger auftauchenden Fragen zu geben und das eine oder andere Vorurteil gegenüber der Musikerzunft genauer unter die Lupe zu nehmen.

 „Rockstars – das sind verrückte Typen, die lange schlafen, bei Bier und Zigaretten mal ab und an n bissl Klampfen und einen Song schreiben. Dann noch ab und an ein Konzert für viel Kohle spielen und fürs Merchandising und für die CD gibt’s ja auch noch Geld.“ Auf wenige Individuen, die immer wieder gerne von der Presse von allen Seiten beleuchtet werden, weil sie so bereitwillig für Skandale sorgen, mag das durchaus zutreffen. Auf die meisten Musiker trifft aber nur eins davon zu: Sie sind verrückt.

Geschafft. Wir haben eine CD. Genauer gesagt einen Turmbau zu Babel in der Wohnung. Das gleiche Event steht z. B. bei Nightwish auch an. Nur – von denen liest und hört man gefühlt überall, von uns nicht. Was haben sie also anders gemacht als wir?

 

Weihnachtszeit ist Märchenzeit – und deswegen möchte ich heute ein paar kleinen Märchen über Musiker und ihre Medienauftritte auf den Grund gehen.

Das erste Märchen lautet: Ich stelle ein Stück ins Internet. Weil es so gut ist, wird es einige tausend Male geteilt und der unbekannte Musiker über Nacht zum Weltstar.

Diese Geschichte, ihr ahnt es schon, hat einen kleinen Haken: Es muss erst einmal jemand mitbekommen, dass Mustermusiker X sein Stück der Welt präsentieren möchte. Nur vom Hochladen hat er höchstwahrscheinlich genau einen Hörer: sich selbst. Es gibt Unmengen an Musik von unbekannten Künstlern im Netz. Und so einige Stücke darunter sind wahre Perlen, aber es gibt auch einen riesigen Berg grottenhaft schlechter Musik – unabhängig von der Geschmacksfrage. Dazwischen aufzufallen, ist nicht ganz leicht. Damit ein Musikstück seine Runde macht, braucht es zunächst eine gewisse Grundmenge an Menschen, die das Stück weiterempfehlen. Die hat man, wenn man sich bereits eine solide Fanbasis erarbeitet hat. Wenn man es schafft an andere Inhalte anzuknüpfen, die populär und ähnlich sind. Oder wenn man gezielt mit Marketingmaßnahmen dafür sorgt, dass Leute auf das Lied aufmerksam werden, etwa durch Anzeigenschaltungen oder weil man z. B. ein Magazin davon überzeugen kann, über seine Veröffentlichung zu berichten. Aber so ziemlich nie, nur weil man auf den Upload-Button drückt.

Es steht außer Frage, das Pfingsttreffen ist ein ganz besonderes Ereignis für alle Beteiligten und es erzählt viele verschiedene Geschichten. Ich möchte heute darüber schreiben, wie sich das Event aus der Sicht eines Musikers anfühlt.