Die hörbare Alternative "Radio Decoder"

On: 24/06/2013

 
Wer heutzutage das Radio einschaltet, wird entweder mit den ewig gleichen Hits der Neuen Deutschen Welle beglückt oder befindet sich, dank zahlreicher musikalischer Ergüsse von talentfreien Popstars in Dauerrotation in einer nervlichen Zerreißprobe.

Von stets gut gelaunten Moderatoren zum teuren Anrufgewinnspiel motiviert, wandert der Finger dann doch meist nach wenigen Minuten zum erlösenden Ausschalter.


Doch so schnell sollte sich der geneigte Radiohörer nicht entmutigen lassen, kommt doch die Alternative von einer ganz anderen Seite daher: dem Internet.
Unabhängig von Zuhörerzahlen findet jeder Musikliebhaber einen kleinen Nischensender ganz nach seinem Geschmack. Ob zu klirrendem Industrial oder romantisch verspieltem Neofolk – jedes Ohr findet in den Weiten des Netzes einen Kanal, der gefällt.
Ein Sender, der sich seit Jahren eine treue kleine Zuhörerschaft erspielt hat, ist Radio Decoder.
2006 gegründet, hat sich der Sender verschiedenen Sparten, von Gothic über Noise bis hin zu Neofolk, aber auch Techno oder Avantgarde verschrieben.
Auf die Frage, wie man auf die Idee käme einen Radiosender zu gründen, antwortet Anna, die Besitzerin von Radio Decoder: „Auslöser war der Wunsch Musik zu teilen. Damals wie heute sind überwiegend Musiker und Djs, die selbst Partyreihen veranstalten im Team.“
Und es stimmt, jeder Partygänger oder Musikliebhaber wird schon einmal über den einen oder anderen bekannten Namen im Team gestolpert sein wie z.B. Linearnetrik, El Barto oder redcherry.
Auf die Frage, wie das derzeit zwölfköpfige Moderatorenteam zusammengefunden habe, erklärt Anna: „Das Team hat sich durch Mundpropaganda aktiver Moderatoren aus dem jeweiligen Bekanntenkreis oder auch ehemaligen Hörern zusammengefunden.“
Dass nach 7 Jahren Radio nicht mehr alle aus den Anfangstagen dabei seien sei klar, meint Anna: „Natürlich gab es Moderatorenwechsel, aber der Hang zur Musik ist immer präsent.“
Was Radio Decoder von anderen Musiksendern unterscheide, sei schwer zu sagen. „Uns ist es ein Bedürfnis Musik zu teilen und auf Bands, Konzerte und Partys aufmerksam zu machen, die uns wirklich am Herzen liegen. Dabei sind wir stets unabhängig, da wir uns komplett selbst tragen“, fasst sie stolz zusammen.
Doch es gibt auch ab und an Schwierigkeiten zu meistern: „Man muss natürlich über die Jahre auch schauen, dass die Sendemotivation der Moderatoren nicht schwindet und die Stammhörerschaft treu bleibt.“ 
Um beim Thema Zuhörer zu bleiben: „Die Zuhörerzahl fluktuiert zwar ständig, bewegt sich aber überwiegend im zweistelligen Bereich“ meint Anna auf die Frage, wieviele Leute durchschnittlich Radio Decoder hören.
Bleibt abschließend nur noch die Frage, nach einer besonderen Sendung, die man vielleicht auch neugierig gewordenen empfehlen könnte: „Es ist schwierig zu beurteilen, was eine beste Sendung darstellt, denn jeder Sendungstag ist besonders. Aber sicherlich kann man unsere Linearnetrik Radio Show empfehlen, die am längsten ausgestrahlt wird.“ Jene Worte beenden dieses interessante Gespräch.
Wer jetzt ein wenig Interesse bekommen hat, kann sich auf www.radiodecoder.de  selbst einen Eindruck verschaffen.



Text: Sascha Riedel



 

 

 

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