Eine winterliche Reise zum 14. The DarkStorm Festival

On: 11/01/2011

Wer am 25.12.2010 einmal aus dem Fenster geschaut hat, wird sich bei den Schneemassen, die in der Heiligen Nacht gefallen sind, gedacht haben: „Ich verlass heute nicht das Haus“. Diesen Gedanken hatte ich jedenfalls. Doch mit zu Hause bleiben und sich unter der warmen Decke verkriechen war nichts, da ich zum alljährlichen The DarkStorm Festival wollte.

Also erstmal frühstücken, fertig machen und auf unsere Fotografin warten. Als diese sich durch den Schnee gekämpft hatte, konnten wir zu unserer Mitfahrgelegenheit aufbrechen, die zum Glück um die Ecke wohnt. Die Sachen in den Kofferraum gepackt und pünktlich 15 Uhr konnten wir in Richtung Chemnitz, aufbrechen. Als wir durch die verschneiten Straßen fuhren, kam mir kurz die Überlegung: „Ob man sich einen Picknickkorb mit Essen und Trinken hätte einpacken sollen?“,für den Fall, dass das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung macht und wir in einer Schneewehe mitten im Nirgendwo stecken bleiben sollten. Aber zum Glück kamen wir recht zügig durch. Um ehrlich zu sein so ganz zügig kamen wir doch nicht voran, da wir mehrere Kilometer hinter einem Trio aus Räumfahrzeugen her fahren mussten.

 

 

Kurz vor 17 Uhr erreichten wir dann auch die Chemnitzer Stadthalle. Noch kurz den richtigen Eingang gesucht und schon waren wir in der Halle. Die ersten bekannten Gesichter konnte man auch schon entdecken und begrüßen. Schnell die Ausrüstung noch einmal überprüft und schon waren wir bereit für das erste Konzert.Trotz der Wetterlage und der nur eingeschränkt fahrenden öffentlichen Verkehrsmittel, waren viele Besucher pünktlich zum offiziellen Festivalbeginn anwesend.Zur Freude aller Besucher, hatten auch die Künstler den Schneemassen erfolgreich getrotzt.Auf der Hauptbühne begann das erste Konzert mit lediglich ein paar Minuten Verspätung auch recht pünktlich.

 

LineUp der Hauptbühne: End of Green +++ Saltatio Mortis +++ In Strict Confidence +++ Welle: Erdball +++ Diary of Dreams +++ Blutengel +++ And One

 

Den Auftakt bildeten die Stuttgarter End of Green, die trotz guter Show damit zu kämpfen hatten, dass viele Besucher noch im Kommen waren. Dem eisigen Wetter mag es auch zu zuschreiben gewesen sein, dass im Publikum keine richtige Stimmung aufkommen mochte. Generell war die Stimmung beim diesjährigen DarkStorm Festival etwas verhalten. Die nach kurzer Umbaupause beginnenden Saltatio Mortis konnten das Publikum allerdings schon besser begeistern. Vor allem Sänger Alea wurde von einem kleinen Fanblock jubelnd begrüßt. Saltatio Mortis spielten wieder mal ein gutes Konzert, das leider durch einige technische Probleme etwas getrübt wurde. Die Tontechniker konnten die Soundprobleme allerdings recht schnell beheben. Von alldem ließ sich die Band nicht irritieren und lieferten eine temporeiche Show ab. Den eher mittelalterlich angehauchten Klängen von Saltatio Mortis folgten die Industrialklänge von In Strict Confidence. Dies war das erste Konzert der Hauptbühne, bei dem der Raum komplett voll war. Eingeleitet wurde das Konzert durch „La Parade Monstrueuse“ darauf folgte „My Despair“. Aber nicht nur neue Lieder wurden dargeboten, sondern auch ältere Songs wie „Seven Lives“. In Strict Confidence konnten auch mit mehreren Blickfängen aufwarten, denn nicht nur Sängerin Nina de Lianin und Gitarristin HayDee Sparks zogen die Blicke auf sich, sondern auch der Sänger Dennis Ostermann mit seinem eher unkonventionellen Outfit vermochte, den ein oder anderen Blick auf sich zu ziehen. Da das Publikum mittlerweile aufgetaut war, ging es wesentlich besser mit als bei den beiden ersten Bands. Zur Unterstützung der Bühnenshow, setzte die Band eine Videoinstallation ein, auf dem Artworks der erschienenen Alben zu sehen waren. Natürlich kann es kein In strict Confidence Konzert geben, ohne dass „Zauberschloss“ gespielt wird. Elektronisch ging es danach auch gleich mit Welle:Erdball weiter, die das Publikum traditionell mit: „Hallo Karl-Marx Stadt“ begrüßten, was das Publikum in dem brechend vollen Saal, auch entsprechend kommentierte. Wie von Honney und A L F gewohnt wurde eine perfekte Show geliefert. Auch wenn die Interaktion mit dem Publikum nicht recht klappen wollte, konnte sich der geneigte Zuhörer z.B. über ein Paar Drum-Sticks, die während des Konzertes ins Publikum geworfen wurden oder das ein oder andere Gleichnis freuen. Nach den elektronischen C64 Klängen ging es nun mit Diary of Dreams wieder rockiger weiter. Neben den Songs des aktuellen Albums, bei denen das Publikum auch fleißig mit gesungen hat, stellten die Jungs um Frontmann Adrian Hates, auch zwei komplett neue Songs vor, namentlich „Echo in Me“ und „Undividable“, vor die erst auf dem in diesem Jahr erscheinenden Album „Ego X“ veröffentlicht werden (Anmerkung: in diesem Fall 2011). Auch Blutengel stellten ihren neuen Song Reich mir die Hand vor. Man konnte man die neue Sängerin Anja Milow bewundern auch wenn einige Besucher sicherlich schon auf dem Amphi-Festival durch die Gesangskünste, der ehemaligen Tänzerin, schon auf dem Amphi-Festival begeistert worden waren. Die Bühnenshow war, Blutengel typisch, sehr auf visuelle Reize ausgelegt, was auch gut beim Publikum ankam. Leider mussten sie, wie auch In Strict Confidence auf ihre Pyroshow verzichten. Nach der letzten Umbaupause betraten And One die Hauptbühne. Dass Steve Naghavi, der auf der Bühne nicht still stehen konnte, der Auftritt Spaß gemacht hat, war allzu offensichtlich. Seine Bewegungen besaßen zwar einen leicht militärischen Stil, was aber zur Optik des Auftritts und der Band passte. Zu dieser Zeit hatten sich die Reihen der Zuhörer schon etwas gelichtet, ob es an der Band oder am Wetter lag, kann ich nicht beurteilen, dafür war die Stimmung im Hauptsaal die lockerste, an diesem Abend. Einziges Manko des And One Konzerts war die schlechte Ausleuchtung der Bühne, so dass man teilweise leider nicht viel erkennen konnte.

LineUp der Nebenbühne: Bodystyler +++ Accessory +++ Rabia Sorda +++ Leæther Strip

Leider war der Nebenbühne ein pünktlicher Start nicht gegönnt. Schon Bodystyler fingen mit einer guten Viertel Stunde Verspätung an.Auch hier zeigte sich das Publikum eher verhalten, nur in den vorderen Reihen konnte man einige Tänzer ausmachen, zu denen sich bei den darauf folgenden Acts noch weitere gesellen würden. Störend waren die etwas merkwürdigen Zwischenrufe einiger Gäste. Bei Accessory gehörte ein Großteil des unteren Saalbereichs dem tanzenden Publikum. Die Show begann mit dem Einmarsch zweier uniformierter Damen. Zusätzlich zu den beiden Damen, war eine Videoleinwand installiert, auf der passend zum entsprechenden Titel, Videoclips gezeigt wurden. Wie einige Kollegen auf der Hauptbühne nutzten Accessory das DarkStorm Festival, um einen neuen Song vor zustellen. Auch wenn sich Accessory schon viel auf der Bühne bewegten und sich der Frontmann Maik Königsberger gerne mal direkt beim Publikum aufhielt, so konnten sie doch nicht mit Erk Aicrag von Rabia Sorda mithalten. Es ist immer wieder interessant zu sehen was er für eine Aktivität auf der Bühne entwickelt. Aber nicht nur der Bewegungsdrang von Erk Aicrag ist bemerkenswert sondern auch das zum Einsatz gekommene Theremin. Der Auftritt von Rabia Sordia war auf jeden Fall die emotionellste Show, die ich an diesem Abend gesehen habe. Es war mir leider nicht vergönnt den Auftritt von Leæther Strip zu sehen, da sich dieser Auftritt auf Grund der angesammelten Verspätung mit der Blutengel Show auf der Hauptbühne überschnitt.Allem in allem war es eine gelungene Veranstaltung. Von den anwesenden Händlern konnte ich leider keinen Gebrauch machen, da durch die vielen interessanten Bands, wenig Zeit zum verschnaufen blieb. Einzig um sich ein paar Minuten zu setzen, etwas zu essen und zu trinken ließ, sich ein wenig Freiraum einräumen. Die Auswahl mag zwar klein (aber dafür auch fein) sein und der Preis für solch eine Veranstaltung war mehr als moderat.Gegen 00.20 ging es dann auch wieder Richtung Leipzig, mit einem kurzen Zwischenstop bei einer bekannten und allseits beliebten Restaurantkette. Aber auch auf der Rückfahrt war uns das Glück hold und wir kamen gut durch sodass wir gegen 2:00 Uhr dann auch wieder in Leipzig waren.

Am Ende meines kleinen Berichtes kann ich sagen: „Es hat sich gelohnt und ich freue mich auf das 15. The DarkStorm Festival, nur diesmal bitte mit etwas weniger Schnee.“

Geschrieben: Crowley (Falk Künzel)

Read 5454 times Last modified on 15/05/2012

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