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Von Kopf bis Fuß perfekt

Fear Factory als Geburtstagskind des Jahres ausgezeichnet

Das war doch mal ein 20ter Geburtstag nach Maß! Geile Mucke, Bier, ein fröhliches Feiervolk, schöne Frauen, starke Männer und das Geburtstagskind selbst war so richtig gut drauf. Warum uns das einen Bericht wert ist? Weil das Geburtstagskind die Band Fear Factory ist, die wir am 01. Dezember im renovierten Berliner Columbia Theater besucht haben.

Bei einer Feier will ja niemand der erste sein, der auf der Party auftaucht. Das scheint auch in Berlin Motto zu sein, denn als die erste Vorband des Abends, Dead Label!, die Bühne betrat, war der Saal noch mager gefüllt. Pech gehabt, liebe Nachzügler, denn Dead Label! waren ein toller Einstieg für diesen Modern Metal Abend. Die Iren, die unter anderem mit dem Produzenten von All That Remains an ihrer neuen Single gearbeitet haben, überzeugen mit treibenden Basedrums, coolen Riffs und Kopfschüttelgarantie. Seit fünf Jahren touren Sänger und Basser Dan O' Grady, Gitarrist Danny Hall und Drummerin Claire Percival unter Anderem an der Seite von Machine Head durch die Welt, arbeiten hart am Erfolg. Wir sehen keinen Grund, warum der sich nicht in größerem Maße einstellen sollte. Den Berlinern gefiel der Grove Metal mit Screams und so war die Halle nach dem Auftritt von Dead Label! nicht nur voll sondern aufgeheizt.

Livemusik auf einer Feier ist immer ganz schön, die zweite Band war jedoch fast schon ein Zaubertrick im Line Up der Demanufacture-Tour: Once Human. Wie, ihr kennt Once Human nicht?

Once Human, das sind der Ex Machine Head Gitarrist Logan Mader, Sängerin Lauren Hart und Damn Rainauld (Bass) sowie Ralph Alexander an den Drums. Zugegeben: Ende 2015 wurde das erste Album der Kalifornier veröffentlicht und ihr könnt die Band schon allein deswegen kaum kennen. Merkt euch jedoch ihren Namen, hier kommt was Großes auf euch zu!

Wie eine jüngere und heißere Angela Gossow präsentiert sich Lauren Hart unter dem Jubel der Fans, flirtet mit dem Publikum und brüllt ihre Growls in die Menge. Sofort haben Once Human die Menschen in der Hand, die unter den kreischenden Gitarrensoli von Logan Mader schmelzen. Melodischer, moderne Death Metal präsentiert sich uns, wenig Klargesang vermischt mit Ohrwurmmelodien und einer Livepower, die Spaß macht und ansteckt. Kein Haar bleibt mehr auf dem Anderen, wenn wir uns an Arch Enemy erinnert fühlen und doch eine ganz eigene Note in der Musik von Once Human erkennen. Nach 12 Jahren, in denen Mader vor allem produziert hat (u.A. Five Finger Death Punch und Gojira), ist dieses Livecomeback gelungen – wir freuen uns auf mehr!

Mittlerweile platzt das Columbia Theater aus allen Nähten, die Stimmung ist großartig und es gibt immer wieder Fangesänge als die Bühne für Fear Factory umgebaut wird. Auf der Theaterbühne, leicht zurück versetzt, wird ein riesiges Drumset enthüllt, die Lichtanlagen getestet und Nebelmaschinen auf ihren Einsatz vorbereitet. Dann wird es dunkel. Mike Heller nimmt an den Drums Platz, Burton C. Bell betritt die Bühne in perfekter Lichtstimmung, Jubel ertönt als die Band durch Dino Cazares (Gitarre) und Tony Campos (Bass) vervollständigt wird. Die Amerikaner fackeln nicht lange, spielen ihr komplettes „Demanufacture“-Album. Bell bedankt sich mit heiseren Ansagen, feuert das Publikum an und war doch selten stimmlich so stark wie heute. Auch Cazares und Campos wirken elektrisiert, es scheint, als verschmelzen Publikum und Band, feiert gemeinsam diese tolle Metalparty. Nach 11 Songs ist der Abend noch nicht vorbei. Eine umfangreiche Zugabe wird angekündigt und die Band verspricht nicht zu viel. Es sind Klassiker wie Edgecrusher oder Martyr, die das Columbia Theater endgültig zu einem Schmelztiegel machen. Keiner der nicht bangt, tanzt oder mosht, niemand der nicht durchgeschwitzt ist, jubelt und schreit, mitsingt und klatscht. Doch was ist es, das dieses Konzert so besonders macht? Eine Band, die in sich angekommen scheint? Eine kleine und gemütliche Location mit stufenhaftem Aufbau und toller Sicht zur Bühne? Klasse Sound und eine Lichtshow, die das Konzert wie ein fünfter Mann begleitet? Oder einfach gute Musik, die, mal progressiv und eindringlich, mal laut und treibend aber immer perfekt beim Publikum ankommt? Es war natürlich eine Mischung aus all diesen Komponten. Fear Factory erschaffen eine rundum gelungene Geburtstagsfeier. Sie brachten uns mit tollen Vorbands zusammen, die musikalisch perfekt auf den Hauptact vorbereiten. Sie wählten eine Location, die Clubatmosphäre schuf und doch festlich genug war. Sie zeigten die Größe einer 20-jährigen Metalkarriere und doch Fannähe und Spiellust. Mit anderen Fans verbrachten wir auch nach dem Hauptact noch einige Zeit in der Halle. Jeder wirkte glücklich, einige holten sich Autogramme von den bereitwillig wartenden Vorbands oder tranken noch ein Bier. Jeder war sich einig: Diesen Abend könnten wir sofort wiederholen! Wir hoffen dass Fear Factory bald wieder den Weg zu uns wagen und freuen uns drauf!

Fotos zum Konzert.

 

 

 

Highlight nach 20 Jahren

The Cure kehren 2016 nach Leipzig zurück

In den vergangenen 7 Jahren spielte die Band einige hoch gehandelte Shows in London und war Headliner der größten Europäischen Musikfestivals wie Roskilde, Werchter, Reading & Leeds, Pinkpop, Hurricane & Southside, Paleo, Vieilles Charrues, BBK, Belfort, Optimus Alive!, Primavera, Frequency, Electric Picnic und Bestival… Bei der „THE CURE TOUR 2016“ werden Robert Smith (voice/guitar), Simon Gallup (bass), Jason Cooper (drums), Roger O’Donnell (keys) und Reeves Gabrels (guitar) ihre Fans auf Entdeckungsreise durch den Cure-Katalog der letzten 37 Jahre nehmen, werden Hits, Raritäten und Lieblingssongs und sogar bisher unveröffentlichtes Material präsentieren – natürlich in einer nagelneuen Bühnenproduktion, die verspricht, eine DER Shows des Jahres 2016 zu werden! Als Supportband bei der Europa-Tour sind die schottischen Post-Rocker The Twilight Sad mit dabei. (Text: Trinity Music)

Was? The Cure + The Twilight Sad

Wann? 8. November 2016

Wo? Arena Leipzig

Infos unter http://trinitymusic.de/events/berlin/the-cure

Zwischen Himmel und Hölle

Kvelertak, Anthrax und Slayer elektrisieren Leipzig

Was für ein Gewitter, was für epische Setlists, was für ein Abend! Schon in der Vorankündigung versprachen wir, dass das Konzert von Slayer, begleitet von der Extreme Metal Band Kvelertak und den Thrash-Helden von Anthrax der Hammer werden würde. Alter Schwede, wir haben nicht zu viel versprochen!

 Schwarze Presse

Vorbei an Autos mit wummernden Bässen und kreischenden Gitarren liefen wir vorfreudig zum Haus Auensee. Unser Weg endete auf Höhe des Eingangstors auf der Straße, wo sich die wartende Masse verteilt. Anstehen? Hier? Wir wurden nervös, sollten doch Kvelertak in weniger als zehn Minuten die Bühne betreten. „Wir wollen rein, wir wollen rein!“, riefen ein paar hundert Metalfans uns tatsächlich öffneten die Securities die Schleusen und innerhalb einer viertel Stunde löste sich der Pulk auf. Gut gemacht! Im Inneren des Auensee drängten wir uns vorbei an den Massen zur in den Wintergarten umgezogenen Garderobe, gönnten uns ein Pils und sahen noch die letzten Songs von Kvelertak, die die Massen begeisterten. Zugegeben, so richtig ausrasten würde man die altersmäßig angenehm bunt gemischte Menge erst bei Anthrax und erst Recht beim Headliner sehen, aber die Norweger sorgten schon früh für Headbangen, Jubel und emporgereckte Fäuste. Zu Recht! Ein Hammersong nach dem anderen spielte Pingpong zwischen den Säulen des Auensee und schon jetzt wurde klar, dass der Sound für diese Location beachtenswert sein würde. Sänger Erlend Hjelvikund seine Mannen (darunter drei Gitarristen!) spielen fast ohne Pause, rau und headbangend. Dass die Band, die selbst das norwegische Kronprinzenpaar Haakon und Mette Marit schon live begeistert hat, erst mit ihrem zweiten Studioalben tourt merkt man nicht. Durchgeschwitzt sind wir zumindest jetzt schon! Schnell noch eine Raucherpause, Gedränge um wieder ins Innere zu kommen und kurze Zeit später fanden wir uns „Caught in a Mosh“ wieder.

Anthrax aus New York ist nach zahlreichen Besetzungswechseln seit 2011 wieder richtig fett im Geschäft. Sie sind Entertainer, haben legendäre Songs im Programm und wissen verdammt nochmal wie man begeistert! Sänger Joey Belladonna, musikalischer Kopf Scott Ian und die anderen Bandmitglieder begannen mit einem Auszug der Setlist aus ihrem Big Four-Konzert, spielten dann weitere Klassiker und trafen vor allem mit Indians ins Schwarze. Glück, Begeisterung, Euphorie! Das grandiose Set endet mit „Long Live Rock’n’Roll, einem Rainbow-Song im Andenken an Ronnie James Dio. „You can’t stop Rock’n’Roll“, verabschiedet sich Belladonna – zu Recht, denn mit Bands wie Anthrax wird es immer Juwelen geben, die unsterblich sind!

Ebenfalls unsterblich sind die Headliner des Abends: S.L.A.Y.E.R.!

Schwarze Presse

 Mit Repentless haben sie wohl nach 34 Jahren Bandgeschichte eines ihrer besten Alben hingelegt. Tom Araya und Kerry King haben den Tod von Jeff Hanneman offensichtlich kreativst verarbeitet, spielen mit Gary Holt und Drummer Paul Bostaph nun auch schon ein paar Jahre und – um es vorweg zu nehmen – hauen das Publikum einfach nur weg! Da stehen nach einem spannenden Intro mit düsterer Einstimmung hinter dem fallenden Vorhang über 50-jährige Giganten, die dir eine Setlist um die Ohren hauen, die am nächsten Tag Muskelkater und ein stetiges Grinsen verursacht! Ob der Kracher „Repentless“ als Einstieg, „Mandatory Suicide“, „Seasons in the Abyss“ oder am Ende das Trio Infernale „South of Heaven“, „Raining Blood“ und „Angel of Death“ als Abschluss – ohne sich groß feiern zu lassen und das Publikum zu Lobeshymnen zu bitten werden unsere Ohren verwöhnt. Riesige schwenkbare Kreuze über der Bühne und die großartige Lichtstimmung waren nettes Beiwerk, der wummernde Sound ein Geschenk und Slayer eine Offenbarung. Moshpits bilden sich sogar weit hinten, die Haare fliegen überall im Publikum, Fäuste recken in die Höhe, Schreie und Jubel überall. Das ist die Musik, von der Außenstehende nie verstehen werden, warum wir sie hören: Aggressiv, dunkel, kreischend, halsbrecherisch schnell, antichristlich und doch für uns melodisch, ergreifend, mitreißend und treibend. Vereint stehen wir nach dem Konzert vor der Bühne, wollen nicht gehen, müssen schwitzen, wollen Bier, grinsen glücklich und sind selig. Zugegeben: Das war sicher nicht unser billigstes Metal-Konzert, aber sicher jeden Euro wert. Wir verneigen uns und haben nur noch einen Wunsch: Ein Bett. Naja, und vielleicht am nächsten Tag nochmal dieses Line-Up, diese Setlists und diese Bands...

 Schwarze Presse

 

 

Motor an und auf die Fresse

Ohrenfeindt + Double Crush Syndrome = F*cking Rock'n'Roll-Abriss!

Vollgrasrock mit drei Ausrufezeichen, so beschreiben sich Ohrenfeindt in einem Wort. Die Band aus St. Pauli ist seit 1994 auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Ob Clubkonzert, Bikertreffen oder als Vorband zu Den Toten Hoen oder The Sweet, die Kiezrocker mit Reibeisenstimme machen Musik, die an eine Harleyfahrt über die Reeperbahn bei Nacht erinnert. Mit ihrem sechsten Studioalbum gehen die Hamburger nun wieder auf Tour, bringen ihre harten Riffs, treibenden Beats und bluesigen Rocksongs auch nach Leipzig.

Quelle: Ohrenfeindt.de,  Carlos Goethe

An der Seite der Deutschrocker spielen Double Crush Syndrome. Mit „We Die For Rock’N’Roll“ setzen sie ein musikalisches Zeichen. Dabei ist die Lyriczeile Programm: Ex-Sodom-Gitarrist und Traceelords-Gründer Andy Brings liefert mit seinen Jungs KickAss vom feinsten! Wenn das Hellraiser nach so viel Rock, Testosteron und Adrenalin im Blut nicht nach Motoröl, Gummi und Schweiß liegt, seid IHR Schuld!

Quelle: doublecrushsyndrome.de

 

Was? Ohrenfeindt und Double Crush Syndrome

Wann? 14.11.2015, Einlass 20 Uhr, Start 21 Uhr

Wo? Hellraiser Leipzig

Infos und Tickets unter http://hellraiser-leipzig.de/motor-an-tour-2015-mit-ohrenfeindt-support/#more-1742

 

 

 

 

Eine Tour die Deathcrusher heißt kann ja jetzt auch nicht so verkehrt sein, oder?

Nein, denn Carcass gehen mit keinen geringeren als Napalm Death, Obituary, Voivod, und Herod auf Tour. Im idyllischen Täubchenthal reißen die Herren mit aller Macht alles ab, was nicht 20 Meter in der Erde verwurzelt ist und bieten uns einen Orkan an Death fucking Metal!

Die englischen Grindcorehelden Carcass hatten wohl immer schon mal Lust eine Tour mit Bands aufzustellen, die sie selbst - auch persönlich - mögen. Die eigentlich 1985 gegründete aber 2007 neu belebte Band aus Liverpool hat nach Zwist, Trennung, Soloprojekten und einem neuen, sechsten Studioalbum wieder Fahrt aufgenommen und geht mit der zweiten Band, die die Ausgründung des Grenres Grindcore intensiv mitbeeinflusst hat auf Tour. Respekt.

Napalm Death sind ein bisschen Anarchie, ein bisschen Death und ganz viel Grind. Mit 13 (!) Jahren gründete der mittlerweile ausgetretene Basserr Nicholas Bullen die Band im heimischen Kinderzimmer, es folgte eine Entwicklung von Grind- zu Death Metal, einem Genre, in dem sich die Band noch heute wohl fühlt. Ob Napalm Death das kürzeste je aufgenommene Musikstücke „You suffer“ auch live spielen werden? Egal, wir werden auf jeden Fall viel musikalische Brachialität erleben.

Obituary aus Florida haben den Palmenstaat aus unserer Sicht auch ein bisschen besser gemacht. Sie etablierten dort die wunderbare Musikrichtung Death-Metal und sind nach einigen Umbenennungen in den 80er Jahren, einer Wiedervereinigung und einer Crowdfunding-Kampagne seit 2014 mit dem daraus finanzierten Album in den Startlöchern. Ob die Jungs mittlerweile immer noch Growlbrocken in die Menge werfen oder ganze Lyrics gilt es wohl zu prüfen. Das übernehmen wir gern!

Voivod aus Kanada stammen wie die zuvor genannten aus den wilden 80ern und gelten als Cyberpunkband. Für Freunde metallischer Musikrichtungen ordnet man sie wohl am ehesten in Richtung Progressive ein. Thrashige, jazzige, verzerrte Riffs, schnelle Läufe und elektronische Elemente sorgen für die Einzigartigkeit von der Band, die unter Anderem Meshuggah stark beeinflusste.

Die Amerikaner Herod gibt es erst seit dem Jahr 2000, dafür aber mit sieben Alben und einer vergleichsweise unglaublich langen Liste an Ex-Bandmitgliedern. Beeinflusst von einigen namhaften Classic-Metal-Bands schreddern sie Hardcore-lastigen Heavy Metal unter Verwendung sämtlicher Metalklischees. Ob das trotz der vielen Besetzungswechsel ausgereift ist, könnt ihr euch selbst anhören.

Carcass schaffen es, fünf Künstler auf einer Bühne zu vereinen, die bei ähnlicher Genrezugehörigkeit abwechslungsreicher kaum sein könnten.  Was kann es schöneres geben, als einen Abend mit Freunden vor und auf der Bühne?

Was? Deathcrusher-Tour mit Napalm Death, Obituary, Voivod, und Herod

Wann? Freitag der 13te (11.2015)

Wo? Täubchenthal, Leipzig

Infos und Tickets unter an allen bekannten VVK.

Hinweis: Das Konzert wurde mit Bezug auf die Terroranschläge vom vergangenen Samstag und der Terrorbedrohung vom Länderspiel in Hannover vom Veranstalter nach Bedenken der Band Lamb of God abgesagt. Die Termine sollen nachgeholt werden, sobald sich die Lage merklich beruhigt. Wir halten euch auf dem Laufenden.

 

28.11.15  - Lamb of God, Children of Bodom und Sylosis @ Haus Auensee

Der November wird hart für alle Metalfans - sehr hart.

Ein infernales Trio, das einen Anteil dazu beiträgt, sind Lamb of God, Children of Bodom und Sylosis. Was für ein Gewitter!

Lamb of God aus Amerika sind seit 1990 als Burn The Priest und seit 2000 als Lamb of God eine der richtig großen amerikanischen Metalbands. Trotz Grammynominierung und goldener Schallplatte im Schrank sind sie brutal und doch progressiv, bewandern die genregrenzen zwischen Death Metal, Metalcore und Thrash spielerisch. Ob Tourneen mit COB, Fear Factory, Slipknot oder Slayer, ein Hollywood-Soundtrack oder der immer wieder mal auftretende Medadeth-Gitarrist Poland als Gastmusiker – Lamb of God überraschen und bleiben sich dennoch treu. Ihr neues  und achtes Studioalbum „VII: Sturm und Drang“ erzählt unter anderem von der Haftzeit des Frontmanns Randy Blythe, der in einem Prager Gefängnis wegen dem Verdacht auf Körperverletzung mit Todesfolge festgehalten wurde. Beklemmend, dunkel, emotional aufwühlend und auf den Punkt, so lieben wir Lamb of God –mit einer Menge mehr Wucht auch auf der Bühne!

Über Children of Bodom, den Co-Headliner des Abends, muss man einem Leipziger eigentlich nichts erzählen. Die Finnen machen regelmäßig in unserer schönen Stadt Station, wo sie mit ihren kreischenden Gitarrenriffs, schnellen Keyboardläufen und gutturalem Gesang gefeiert werden. Bodom arbeiten gerade an ihrem neunten Album, veröffentlichten nun ihren ersten Song aus „I Worship Chaos“ und steigen nach drei Jahren mit einem noch dunklerem und gleichzeitig noch eingängigerem Album wieder vor das geneigte Publikum.

Wir haben Finnen, wir haben Amis, gebt uns noch ein paar Briten und wir haben sicher ein noch interessantes Line-Up. Was bei großen Festivals klappt, probieren wir gern auch hier. Der Abwechslung zu Gute landen deswegen auch Sylosis auf der Bühne des Auensee und bringen Thrash- und Melodic-Death mit. Direkt aus der Schule zu einem Vertrag bei Nuclear Blast kam die seit 2000 existierende Band dank viel Können und Spucke. Ein bisschen Death und Metallica hier, ein bisschen Sepultura, gesellschaftskritische Texte, harmonische Melodien und Growls-  fertig ist die Einleitung zu einem Konzert, dass euch am nächsten Tag definitiv Aspirin brauchen werden lässt. Zum Schreien schön!

Was? Lamb of God, Children of Bodom und Sylosis

Wann? 28.11.2015

Wo? Haus Auensee, Leipzig

Infos und Tickets unter http://www.haus-auensee-leipzig.de/?m=2&e=159417

We are all dancing

Sono & Northern Lite bringen die Festung zum Beben

Auf der Festung Königstein, holla hi, holla ho, tanzt du in die Nacht hinein, holla hiahoo.


SonoIn schönster Abendsonne an einem brandheißen Tag ächzen wir steinerne Treppenstufen nach oben. Sono und Northern Lite warten dort auf uns, ein Co-Headliner-Konzert mit Aftershowparty zwischen Jahrhunderte alten Mauern. Ein Fahrstuhl fährt uns durch den Berg, auf dem die Festung über der Sächsischen Schweiz thront und wie von dem Pförtner angekündigt entschädigt uns ein Ausblick über Elbe, Täler und Berge für die Strapazen des Aufstiegs. Bei einem Bier blicken wir ins Land und gehen dann ins Innere des Burghofes, wo eine Bühne zwischen Grillständen einem kleinen Publikum gegenüber steht. Essen und Getränke sind günstig und gut und schon bald betreten Sono gut gelaunt die Bühne. 

Ob „Flames Get Higher“ als Einsteiger, „2000 Guns“, „All Those City Lights“ „Better“, viele weitere Songs plus „Keep Control“ – das Set enthält alles was ein Fan braucht. In einer altmodischen Hose und gemustertem Hemd springt Frontmann Lennart Salomon umher, spielt leidenschaftlich Gitarre und bringt das Publikum zum Mitsingen. Er sieht ein bisschen nach Urlaub aus mit seiner Sonnenbrille und so fühlen wir uns auch, als wir gut gelaunt mit Cocktail in Flip Flops im Sonnenuntergang tanzen.  Nach zwei neuen und noch einigen bekannten Songs schließen Sono mit dem grandiosen Coversong: „Killer“, das 1990 von Seal gesungen und von Musikfans direkt in die Top 10 gekauft wurde. Ein Knaller und für uns, die laut „Solitary Brotheeeheeeeheeer…“ singen ein würdiger Abschluss für einen echt coolen Gig.

Northern LiteWas kann jetzt eigentlich noch kommen, fragen wir uns, als Northern Lite die Bühne betreten. Cool wie 007 steht Andreas Kubat mit Sonnenbrille anfangs noch etwas zurückhaltend, später gut gelaunt vor der jubelnden Menge. Alle haben Platz zu tanzen als die Band mit dem Coversong „We Are All Dancing“ starten und später mit dem QOTSA-Cover „Go With The Flow“, „What You Want“ und den Zugaben „I See A Darkness“, zu der Kubat Johnny-Cash-mäßig in der Sonnenbrille in die Nacht singt, und „My Pain“ eine einfach nur schweißtreibende Show abliefern. So macht Elektropop Spaß!

Als die ersten Klänge der World-Violation-Aftershowparty erklingen verwandelt sich die Festung Königstein in eine Mode-Party mit alten Liedern (haben alle Mode-Party-DJs die gleiche Playlist?) bei leider anfangs schlechtem Sound, Videoanimationen auf den Sandsteinwänden und im Dave-Style tanzenden Fans. Wir hätten uns eher Konservenmucke gewünscht, die mehr auf die Dynamik des Konzerts eingeht. Lennart kann doch so gut auflegen, warum schreibt er da Autogramme anstatt uns noch etwas Feuer zu geben? Wir merken schnell, dass das stundenlange Tanzen auf unebenen Natursteinen in die Knochen geht. Man soll gehen wenn es am schönsten ist, denken wir uns und verlassen nach einem tollen Konzert die Festung gen Tal. Sono waren toll, Northern Lite nochmal eine Schippe besser und eigentlich wollen wir das am liebsten gleich nochmal!

Alle Fotos vom Konzert findet ihr hier!

Geballte Ladung auf die Fresse

Papa Roach gehen mit Five Finger Death Punch und Special Guests auf Tour

"Cut my life into pieces / I've reached my last resort...", mit diesen Lyrics schrieben Papa Roach im Jahr 2000 Geschichte und galten als eine der Nu Metal Bands schlechthin. In den folgenden zwei Jahren produzierte die Band aus Kalifornien einen Erfolg nach dem anderen. Musikalisch entwickelten sie sich weiter, spielen mittlerweile facettenreichen Alternative Rock. Nach zwei Jahren voller Hitscheiben drohten Papa Roach in der Belanglosigkeit zu verschwinden, vorallem als Ex-Dummer und Hintergrundsänger Dave Buckner wegen Drogenproblemen die Band verließ und mehrfach verklagte, da er angab Eigentümer des eigenen Labels, der Touring-Agentur und weiterer im Papa Roach-Umfeld gegründeter Firmen zu sein. Doch Papa Roach schafften den Absprung, nicht mehr die großen Erfolge, dafür aber qualitativ gute Alben. Nach dem minder erfolgreichen Album von 2012, das immerhin den Soundtrack "Even if I could" zu Marvel's Avengers erhielt, sind die Amerikaner 2015 mit ihrem Album F.E.A.R. zurück. Und während sie die letzte US-Tour mit Stone Sour abhielten, haben sie in diesem Jahr richtig fette Kollegen an Bord.

Five Finger Death Punch sind keine Band, die je für einen MTV Music Awars nominiert war. Sie bieten aber auch keine massetauglichen Mitgröhl-Hymnen, die in der Dorfdisko gesungen werden könnten, sondern einfach eine dicke Portion Metal, sagenhafte 18 Singleauskopplungen, zahlreiche Alben und Ohrwürmer wie "The Bleeding", "Under And Over it" oder "White Knuckles". Mit Alben, die für Szene-Außenstehende eher klammheimlich die Chart-Top-20 erklimmen und von Metalfans international aus den Ladentheken gerissen werden und diversen Preisen wie dem Kerrang- oder MetalHammer-Award beweisen sie ihre Klasse. Mit Papa Roach haben sie einen würdigen Headliner gefunden und bringen in Kung Fu-Manier ein bisschen mehr Auf-die-Fresse-Metal mit auf die Tour.

Eskimo Callboy bringen Veranstalter zum Zweifeln und Festivalpublikum zum Abfeiern. Die Band aus Castrop-Rauxel ist bekannt für Metalcore mit Techno-Einflüssen, witzigen Blogbeiträgen und Krachern wie "Best Day". Eine quasi 90er-Jahre-Techno-Party gepaart mit Metal soll also die Zukunft der Szene sein? Diese Frage bleibt wohl offen. Fakt ist: Nicht nur mit großer Fresse, sondern mit witzigen Liveshows, die schnell in die in ihren Songs besungenen Partys ausarten, kriegen sie sicher auch die Papa Roach und 5FDP-Fans zum Ausrasten.

Die vom Gründungsjahr ausgehend jüngste Band im Bund sind Devil You Know. Im letzten Jahr erschien das Debut der Metalcore-Musikanten aus L.A. doch schon heute ist die Band des ehemaligen Killswitch Engage-Sängers Joward Jones in aller Munde.

Was? Papa Roach, Fiver Finger Death Punch, Eskimo Callboy, Devil You Know

Wann? 09.11.2015, 19 Uhr

Wo? Arena Leipzig

Infos und Tickets unter Eventim oder an allen bekannten Vorverkaufsstellen

 

 

Wie im Film nur ohne Zombies

Tite & Tarantula live in Leipzig

Mit „After Dark“ schufen sie nicht nur einen der bekanntesten Soundtrack-Songs ever, Tito & Tarantula verwandeln mit ihrer Musik auch jede Bar in den legendären „Titty Twister“ aus „From Dusk Til Dawn“. Laszive Rhythmen gepaart mit Südstaatenrock und energiegeladener Liveaction, das bringt die amerikanische Band um den mexikanisch stämmigen Sänger, Gitarristen und Gründer Tito Larriva seit mehr als 20 Jahren auf die Bühne. Ergebnis des Schaffens der als Spaßprojekt gegründeten Band sind sechs Alben und zahlreiche Soundtrack-Songs nicht für Robert Rodriguez.

Für die 2015er Tour zum Album „Lost Tarantism“ kommen die Gründungsmitglieder Johnny Vatos und Peter Atanasoff mit drei neuen Künstlern an Larrivas Seite zusammen und werden die Moritzbastei sicher in eine stimmungsvolle Taverne irgendwo im Süden der Staaten verwandeln. Macht die Hüften locker und fühlt euch fast wie im Film wenn ihr sie live seht: Tito & Tarantula nehmen euch mit auf eine Reise in die Wüste des Rock!

Was? Tito & Tarantula „Lost Tarantism“-Tour

Wann? 01.09.2015 – 20 Uhr

Wo? Moritzbastei, Leipzig

Infos und Tickets unter moritzbastei.de

In Flames belohnen nicht nur WFF-Gänger

Kurzfristiger Konzerttermin in Leipzig lässt Fanherzen höher schlagen

Ganz schön verhagelt hat das Unwetter vom sonntäglichen With Full Force-Festivalabschluss den Fans den Auftritt von In Flames. Der Headliner stand bereits auf der Bühnenkante, als die Veranstalter aus Sicherheitsgründen weitere Auftritte untersagten und die Fans aus dem Infield evakuierten. Gut so: Niemand wurde von Sturm, Regenmassen und Blitzen verletzt, die Evakuierung aller Beteiligten verlief absolut professionell. Dass die Künstler ihre Auftritte auf einem der nächsten With Full Force-Festivals wiederholen ist wohl Ehrensache. In Flames haben sich zudem eine besondere Wiedergutmachung für ihre Fans überlegt: Am 20. November spielen sie, wie erst gestern bekannt wurde, im Leipziger Hellraiser und damit  quasi dort, wo echte Full-Force-Jünger überwintern. Die Göteburger Melodic-Death-Metaller bringen neben ihrem 2014er –Album Siren Charms viele Tracks aus ihrer mittlerweile 25-jährigen Bandgeschichte mit. Bisher ist der Leipzig-Gig der letzte Auftritt der großen Europatournee der Schweden und so ist es nur fair, dass wir In Flames eine verdammt geile Verabschiedung von  der Tour verpassen und das Hellraiser so richtig zum Glühen bringen!

Was? In Flames

Wann? 20. November, Uhrzeit tba.

Wo? Hellraiser, Werstättenstraße Leipzig

Infos und Tickets zeitnah unter hellraiser-leipzig.de/ und an den bekannten VVK