Bericht: Euzen und Omdulö | UT- Leipzig

On: 01/03/2012

Das diesmal für einen Konzertabend hergerichtete älteste noch erhaltene Lichtspieltheater Leipzigs, das UT Connewitz, lud am 24.02.2012 zu einem, wie sich schon bald herausstellte, wundervollen Abend ein.
Weithin sichtbar durch die Nennung der Künstler über dem historischen Eingang war zu sehen, von wem das Publikum auf eine musikalische Reise geführt werden sollte: „Omdulö“ aus Altenburg und „Euzen“ aus Dänemark.

Omdulö, die ihre Musik selbst als „Experimental Folk“ bezeichnet, überraschte, wie schon am Vorabend beim gemeinsamen Auftritt mit Euzen in Berlin, durch eine originelle Kombination von interessanten historischen Instrumenten aus aller Welt. So wurden gleich zu Beginn Rainmaker, afrikanische Dejmbe, schwedische Nyckelharpa und irische Bouzouki gekonnt miteinander kombiniert und zusammen mit dem atmosphärischen Stimmen der drei Sängerinnen Susanne, Annemarie und Lydia zu Gehör gebracht.

Das sehr umfangreiche Instrumentarium der Band wurde auch im weiteren Verlauf genutzt um die interessierten Zuhörer mit perkussiven Klängen aus Cajon, Bodhran, Maultrommel und anderem Schlagwerk zum Tanzen zu animieren, was bereits nach kurzer Zeit sichtlich gelang. Angeheizt  von Flöten, die mit mittelalterlichen Drehleierklängen ergänzt wurden, verlangte das Publikum zu Recht am Ende des kurzweiligen Programms nach Zugaben.

Kurze Zeit darauf betraten die Mitglieder der sich gerade auf Deutschland Tour befindlichen Band „Euzen“ (ausgesprochen „Eusin“) die Bühne. Sie überraschten die Hörer im märchenhaften Ambiente des UT Connewitz mit einer Mischung aus verträumten elektronischen Klängen des Keyboarders und Frontmannes Christopher Juul, sowie einem unglaublich gut klingenden Zusammenspiel des Gitarren-, Schlagzeug und Bassisten-Trios. Als sich dann auch noch Sängerin Maria Franz, trotz durch ihre starke Erkältung beeinträchtigter Stimme nicht nehmen ließ, für einige Songs mit auf der Bühne zu stehen, gab es beim Publikum kein Halten mehr. Selten hört man so unglaublich melodische und gleichzeitig rhythmisch kraftvolle Musik. Diese Band ist nicht nur auf ihren CDs hörenswert sondern auch Live eine echte Empfehlung.
Davon konnten sich die Zuhörer auch nach dem Verlassen der erkrankten Sängerin überzeugen: Als die Band rein instrumental den bezaubernden Überraschungsgast Beatrice Baumann mit perfekt auf die Musik abgestimmten Ballet-ähnlichem Tanz und ihrer Glaskugel-Performance unterhielt.

Die Band Euzen versprach so bald wie möglich wieder nach Leipzig zurück zu kehren. So wird die Band unter anderem beim diesjährigen Wave Gothik Treffen zu sehen sein.

Text & Fotos: Nico Meunier
zu den Fotos

 

http://www.omduloe.de
http://www.euzen.dk/
http://www.beatrice-baumann.de/
http://www.utconnewitz.de/

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