Dirk Bernemann im Interview

On: 21/01/2012

Mit seiner Trilogie „Ich hab die Unschuld kotzen sehen“, „Vogelstimmen“ oder „Satt:Sauber:Sicher“ feierte Dirk Bernemann in der Vergangenheit große Erfolge und auch in seinem aktuellen Werk „Trisomie so ich dir“ nimmt Herr Bernemann kein Blatt vor den Mund. Zur Zeit ist er mit seinem aktuellen Buch auf Lesetour durch ganz Deutschland. Die Schwarze Presse traf den Kultautor und fragte gleich mal nach ...

sP: Dirk, du bist als Autor bereits seit 1989 aktiv. Wie bist du zum Schreiben gekommen? Gab es damals einen bestimmten Anlass?

D: Es begann alles damit, dass ich zunächst Songtexte verfasste, welche ich für meine früheren Bandprojekte nutzte. Nebenbei schrieb ich auch Gedichte und daraus entwickelten sich irgendwann Geschichten und aus Geschichten ganze Romane. Es waren immer wieder kleine Sprünge zu verzeichnen, je mehr Kram ich für mich gesammelt habe.

sP: Was für Faktoren inspirieren dich beim Schreiben?

D: Meine komplette Umwelt. Menschen, Medien, Kunst. Ich kann kaum selbst erklären, wie meine Texte entstehen. Es ist immer auch ein geringer Anteil Magie dabei. Lügen, Wahrheit, Kunst, Dichtung, alles wird in einen riesigen Pool gepisst und am Ende ist irgendwie immer was fertig, was lecker aussieht und auch so schmeckt.

sP: Wen möchtest du mit Deinen Büchern erreichen?

D: Alle Leute, die Bock haben zu lesen und sich mit menschlichen Befindlichkeitsphänomenen auseinander zu setzen. Obwohl die Frage nach dem Erreichen wahrscheinlich in eine andere Ecke geht. Ich weiß, dass Kunst nicht die Welt verbessern kann, aber es sind diese minimalen Gedanken, die man beim Lesen haben kann, die einen vielleicht in eine entspanntere Richtung begleiten.

sP: Wenn du dein 1. Werk „Ich habe die Unschuld kotzen sehen I“ mit deinem aktuellen Buch „Trisomie so ich Dir“ vergleichst: Was stellst du fest? Unterscheiden sich beide Bücher grob voneinander oder existieren sogar Parallelen?


D: Man kann beide Bücher nicht miteinander so einfach vergleichen, da sie von der Thematik doch recht unterschiedlich sind. Sicherlich, kann ich an mir auch eine persönliche Weiterentwicklung erkennen, jedoch hätte ich schon bei der ersten Veröffentlichung nicht mit so einer großen Nachfrage bzw. Erfolg gerechnet. Ich war damals ziemlich hart überrascht.

sP: Worum geht es in „Trisomie so ich Dir“?

D: Es geht um Behinderungen. Nicht nur um physische Behinderungen, sondern auch um soziale und emotionale Behinderungen. Es geht um drei Menschen, deren Schicksale wie Regentropfen an einer Fensterscheibe verlaufen und sich dabei irgendwann kreuzen. Später kommt es zu einem gewaltigen Clash, welcher zeigt, wozu wir eigentlich als Menschen imstande sind.

sP: Deine ersten beiden Werke (Ich hab die Unschuld kotzen sehen I+II) wurden bereits Anfang 2009 auf Theaterbühnen aufgeführt. Ist es wahr, dass deine Bücher verfilmt werden sollen?

D: Ja, dies betrifft aber nur „Ich hab die Unschuld kotzen sehen 1+2“ und daran arbeiten wir grade hart.

sP: Was unterscheidet dich von anderen Autoren? Würdest du behaupten, dass du dich von der Masse abhebst?

D: Ich glaube, mich unterscheidet nicht wirklich viel von anderen Autoren, ganz genau wie andere will ich die Anerkennung meiner Werke. Dafür macht sich ja jeder lang. Mein Ziel ist es, weiterhin von und mit der Schreiberei ein gutes Leben zu führen ...


sP: Wie sehen deine Zukunftspläne für die nächsten Jahre aus? Planst du weitere Bücher?


D:
Ich werde zunächst einmal keine weiteren Bücher veröffentlichen. Ich habe in den letzten paar Jahren 7 Bücher geschrieben. Ich denke, es ist jetzt Zeit für eine kleine Schaffenspause. Reisen und Lieben und so ...

 

Das Interview führte Nadja Koitzsch- Januar 2012

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