Coppelius + Pierre Bosolum

On: 01/02/2012

Nachbericht:

Am Abend des 26. Januar 2012 bekam die Leipziger Moritzbastei (MB) Besuch von fünf edlen Herren nebst Butler und einem weiteren Diener. Bei diesen Herren handelt es sich um niemand geringeren als die Herren von Coppelius, die für ein weiteres Konzert im Rahmen „Konzertante Reisen zum Ruhme des Zinnober“ halt machten. Doch Sie kamen nicht allein!

Im Vorfeld zur diesjährigen Konzertreise konnte das geneigte Publikum abstimmen welcher Künstler den Kammer Core begleiten durfte. Für das Konzert in der Moritzbastei fiel die Wahl auf den Leipziger Künstler Pierre Bosolum.

Wie in der MB nicht anders zu erwarten, begann das Konzert pünktlich mit Pierre Bosolum. Anfänglich war der, als „die Veranstaltungstonne“ bezeichnete, Konzertbereich der MB nur mäßig besucht. Allerdings füllte sich der Konzertbereich recht schnell.

Auch wenn man die Musik von Pierre Bosolum als „gewöhnungsbedürftig“ beschreiben kann, so fand seine experimentel-avantgardistische Musik schnell Anklang beim Publikum. Er konnte mit Überraschungen, wie abziehenden Panzertape und selbstgebauten Musikinstrumenten die Menge begeistern. Diese Instrumente waren beispielsweise Rohre, Kombinationen aus Orgel und Ditscheridu und eine aus altem Auspuff erschaffene sitarähnliche "Xoxtar". Doch mit dem e-Klavier wurden durchaus auch „traditionelle“ Instrumente verwendet. Die instrumentalen Darbietungen wurden gesanglich von ihm selbst unterstützt.

Nach einer kurzen Umbaupause betraten die Herren von Coppelius mit dem Intro „Eines Noch Nicht Zur Meisterschaft Gereiften Unbekannten Komponisten“ die Bühne. Wie es sich für Mitglieder der feinen Gesellschaft gehört werden sie durch ihren Butler Bastille angekündigt und auch die Kommunikation erfolgt lediglich zwischen dem Core und dem „gemeinen Volke des Publikums“. Wobei diese Kommunikation nicht nur verbal stattfand, sondern auch durch Schilder mit der Aufschrift „Bitte nicht blitzen“, „Danke“ oder „Applaus“ unterstützt wurde. Die Interaktion mit den Publikum beschränkte sich nicht nur auf Ansagen durch den Butler Bastille sondern durch kleine Showeinlagen wie das Verteilen von Getränken an das Publikum; dass Max Coppella samt Klarinette durch das Publikum wandert aber auch das obligatorische erklingen lassen der Triangel, durch eine Dame aus dem Publikum und das ebenso obligatorische Trommel-Solo von Herrn Nobusama.

Das erste sehr bewegende Stück des Abend war „1916“ bei denen Coppelius Kerzen an das Publikum verteilte, welche vom Publikum entzündet wurden.

Das Herr Coppella nicht nur ein Meister mit der Klarinette ist, sondern sein Handwerk auch am Klavier versteht, zeigte er bei „Rigthful Kings“.

Mit „Handschuh“ endete das reguläre Programm des Kammer Cores. Doch dank der zahlreichen „Da Capo“ konnte die Herren zu einem weiteren Stück überredet werden. Aber „Transylvania“ sollte nur die erste von mehren Zugaben werden. Das beeindruckendste Stück des ersten Zugabeblocks, sowie des Abends war eindeutig „Ade mein Lieb“: Das Publikum setzte sich auf den Boden und auch die Musiker setzten sich. Im ruhigeren Part des Stückes waren ausschließlich Bastille und Max Coppella mit seiner Klarinette zu hören; erst im schnelleren Part des Stückes spielten auch die restlichen Musiker.

Nach „Ade mein Lieb“ gingen die Musiker wieder von der Bühne, aber das Publikum zeigte mit seinen „Da Capo“-Rufen, dass sie die Musiker noch nicht verabschieden wollten. Und somit wurden ein letzter Zugabeblock gespielt. Das Konzert endete dann endgültig mit „Deine Schönen Augen“.

Abschließend muss man sagen, dass Coppelius wieder ein sehr beeindruckendes Konzert gegeben haben, auch wenn keine neuen Stücke gespielt wurden. Es bleibt nur zu hoffen, das man bald auch neues Material von Ihnen zu hören bekommt.

 

Setliste:

Intro
Running Free (Iron Maiden cover)
Risiko
Nachtwache
Urinstinkt
Morgenstimmung
Gumbagubanga
Esc. II
Klein Zaches
1916 (Motörhead Cover)
Diener 5er Herren / Rightful Kings (Catriona/The Inchtabokatables Cover)
Operation
Intermezzo (Charlotte the Harlotte)
To My Creator
Damen
Ma Rue à moi
Time - Zeit
Handschuh
Encore:
Transylvania (Iron Maiden cover)
Habgier
Ade mein Lieb!
Encore 2:
I Get Used To It
Schöne Augen

Falk K.

Read 3102 times Last modified on 15/05/2012

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